Bernhard Schulz ist 1927 als 14jähriger wg. Mißbrauchs aus dem Internat nach Hause geflohen.
Das Kolleg St. Ludwig war ein Franziskanerkloster und Internat in der niederländischen Provinz Limburg in Vlodrop. Es lag im Nationalpark De Meinweg direkt an der deutschen Grenze bei Dalheim-Rödgen. Der früher denkmalgeschützte Gebäudekomplex war im Besitz der Maharishi European Research University (MERU)[1] und wurde im Jahr 2015 abgerissen.
Nach nur vierjähriger Bauzeit zog im Jahre 1909 das „Seraphische Kolleg“ von Harreveld in die auf Betreiben des
Franziskaner-Paters Wenceslaus Straussfeld neu gebaute Kollegschule in Vlodrop um. Das Internat hatte Platz
für 280 Schüler. Schule und Internat blieben, abgesehen von einer kriegsbedingten Unterbrechung, bis 1979. Das
Lehrangebot richtete sich in erster Linie an männliche Schüler aus Deutschland; in den Jahren vor und nach dem Zweiten Weltkrieg war das Kolleg als Deutsche Schule im Ausland von
den deutschen Schulbehörden anerkannt und von durchschnittlich 200 Schülern frequentiert. Insgesamt besuchten
zwischen 1909 und 1940 sowie 1951 und 1977 etwa 3007 Schüler die Schule.
In Nachbarschaft des Bahnhofs Vlodrop befindet sich das Kolleg St. Ludwig. Hierbei handelt es
sich um einen Gebäudekomplex, der in den Jahren 1905-1909 von der sächsischen Franziskanerprovinz errichtet und bis
zum Jahre 1979 als Internat und Klosterschule diente. Viele Jahrzehnte war das Kloster völlig autark. Es besaß
eigene Brunnen und eine Stromversorgung sowie eine Landwirtschaft nebst Bäckerei, Schlosserei und
Dampfwäscherei.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kolleg_St._Ludwig
Abrissgegner auf Schledehauser Trümmern
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St.-Ludwig-Kolleg in Vlodrop, Holland, ehemalige Klosterschule der Franziskaner aus dem
Jahre 1908. Hier war Bernhard Schulz im gymnasialen Internat.
Niederländisches Bürgerkomitee will ähnliche Pläne der Yogi-Gemeinde in Vlodrop verhindern.
Von Franz-Josef Raders
Bissendorf
Der Abriss der denkmalgeschützten Akademie Schledehausen und der monatelange Streit um die
Entsorgung des Bauschutts ist möglicherweise kein Einzelfall.
Am kommenden Mittwoch entscheidet ein niederländisches Gericht, ob die Gemeinschaft um den Guru Maharishi Mahesh
Yogi ein knapp 100 Jahre altes Franziskanerkolleg in Vlodrop dem Erdboden gleichmachen darf. Gestern haben sich
Mitglieder eines Bürgerkomitees aus dem Nachbarland zum Erhalt des ebenfalls denkmalgeschützten St.-Ludwig-Kollegs
persönlich bei Bissendorfs Bürgermeister Guido Halfter über die Probleme mit der „Maharishi Ayurved
Gesundheitszentrum Akademie Schledehausen GmbH" erkundigt. Sie sehen Parallelen zu den Vorgängen im
niederländischen Vlodrop und wollen dies auch vor Gericht so darstellen.
Auch gut neun Monate nach dem Abriss des Jugendstilgebäudes Am Berg in Schledehausen türmen sich noch immer
meterhohe Berge aus Metall, Steinen und Holz. Die Geschäftsführung der früheren Akademie ist nach Angaben von
Bürgermeister Halfter weder unter den bekannten Anschriften in den Niederlanden noch in der Schweiz
erreichbar.
Für Entrüstung haben die Vorgänge in Schledehausen aber schon im vergangenen Jahr gesorgt. Ein auf dem
Abbruchgelände vom Grundstückseigentümer geplantes „Freudenfeuer", bei dem im Sommer 2001 der Bauschutt der
früheren Naturheilklinik in Flammen aufgehen sollte, konnte von den Behörden im letzten Moment untersagt
werden.
Bürgerkomitee: Ein Staat im Staate
In dem deutsch-niederländischen Grenzgebiet rund um Heinsberg und Vlodrop staubt und kracht es
seit Monaten auf ähnliche Weise. Der Guru Maharishi Mahesh Yogi und seine Anhänger haben Mitte der 80er Jahre
das St.-Ludwig- Kolleg in Vlodrop gekauft und sich dort niedergelassen. Die ehemalige Klosterschule der
Franziskaner aus dem Jahre 1908 soll dem Erdboden gleichgemacht werden und auf den Fundamenten ein neues Gebäude
nach den Prinzipien des Ayurveda entstehen. Ein an der Vorbeugung orientiertes Gesundheitssystem, das auch den
Zusammenhang zwischen Wohnraum behandelt „wie eine Aussätzige" Lebensenergie, Gesundheit und Erleuchtung
zum Inhalt hat.
Gegen den von der zuständigen Gemeindeverwaltung genehmigten Abriss des
Franziskanerkollegs kämpfen neben dem niederländischen „Bürgerkomitee St. Ludwig" auch der
Heimatverein Wassenberg aus dem nur einen Kilometer entfernten Nachbarkreis Heinsberg in
Deutschland. Mitte September vergangenen Jahres hat sich auch auf Grund dieser Initiative das oberste
niederländische Gericht in Den Haag gegen den Abbruch entschieden. Dass die Yogi-Gemeinde damals dennoch mit dem
sofortigen Abriss der Vorderfront des Franziskanerkollegs begann, begründete sie mit einem Hörfehler bei der
telefonischen Übermittlung des Urteils. So berichtete es jedenfalls der Westdeutsche Rundfunk im Internet unter
„WDR online".
Heftige Proteste konnten den weiteren Abriss zwar stoppen, mittlerweile hat die
für das „angeschlagene" Kolleg zuständige Gemeindeverwaltung aber eine neue Abrissgenehmigung erteilt. Über
deren Rechtmäßigkeit soll das oberste Gericht am Mittwoch entscheiden. Harry Cox vom Bürgerkomitee, der
für den Rechtsstreit „Warum macht jemand sowas", fragte sie, „wie kann man nur so einen Müllhaufen liegen lassen".
Von der in den Niederlanden ansässigen Muttergesellschaft der Akademie habe sie sich losgesagt, beteuerte die
gekündigte Schledehauser Geschäftsführerin Mieschendahl-Preuß. Ihre früheren Weggefährten würden sie mittlerweile
„wie eine Aussätzige behandeln".
Akademie Schledehausen GmbH in Vlodrop war gestern auf einen Anrufbeantworter geschaltet.
Angaben darüber, ob und wann die mittlerweile durch Absperrgitter gesicherten Bauschuttberge Am Berg in
Schledehausen entsorgt werden, kann der Bissendorfer Bürgermeister nicht machen. Halfters Skepsis für eine
enstprechende Zusage im Februar dieses Jahres hatte sich bestätigt. Nach einem Auftrag aus Holland seien drei
Schuttmulden gefüllt und abtransportiert und die Aktion dann abgebrochen worden.
Ein Sprecher des Landkreises Osnabrück äußerte sich dagegen gestern auf Anfrage zuversichtlich, dass das
Bauschuttproblem in Schledehausen „in naher Zukunft" gelöst werden könne. Nähere Angaben wollte die
Kreisverwaltung dazu allerdings nicht machen.
Neue Osnabrücker Zeitung, 25.Mai 2002
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