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Frieden nicht in Sicht (2025)
Vorwort
Pulvergeruch in den Gardinen, Kanonendonner am Horizont
von Maria Regina Kaiser
Der Krieg war das große Thema des Osnabrücker Autors Bernhard M. Schulz. Die vorliegende
Sammlung der auch literarisch interessanten Briefe an Gerda, seine Verlobte und spätere Ehefrau von den
Kriegsschauplätzen und Erzählungen über den Krieg, der sich früh ankündigte und dessen Spuren ihn über Jahrzehnte
verfolgten, würde er selbst vermutlich als sein wichtigstes Werk bezeichnen. Im Laufe seines langen
Lebens entstanden neben sieben Romanen etwa
2400
Kurzgeschichten, die in Zeitungen und Anthologien erschienen. Seine Schriftstellerzeit überschnitt sich mit der
großen Phase eifrigen Lesens im ganzen Land. Nicht nur der bildungsbürgerliche Haushalt hielt eine Tageszeitung,
hatte die ein oder andere Illustrierte abonniert und war stolz auf ein gut gefülltes Bücherregal im Wohnzimmer.
Am Ostersonntag des Jahres 1913 im bergischen Lindlar
geboren, wuchs Bernhard M. Schulz in einem ländlichen „Apfeldorf“ auf. Doch in den Narzissenduft am Tag
seiner Geburt mischte sich der schwere Pulvergeruch in den Gardinen und von der Wahner Heide her donnerten
Kruppsche Kanonen. Der Erste Weltkrieg warf seine Schatten voraus.
Schon als Schüler wollte der lesebegeisterte Junge Journalist werden, die Mutter sah einen
zukünftigen Geistlichen in ihm. Nicht ganz abwegig in kriegsschwangeren Zeiten, hier wäre der Sohn sicherer
aufgehoben gewesen. Doch der junge Schulz war nicht aufzuhalten und begann bei der Rheinisch-Bergischen Zeitung in
Bergisch Gladbach.
1936 wurde er zum Militärdienst einberufen und diente als Infanterist in Neumünster. Es folgte
eine Zeit als Redakteur in Hannover - „aber in der Gardine hing schon wieder Pulvergeruch und am Himmel der
Donner Kruppscher Kanonen“, diesmal vom Truppenübungsplatz Bergen-Belsen zu hören. 1937 erschien der erste
Roman des Vierundzwanzigjährigen,
„Das Löwenbanner“, ein historischer Roman, in dessen Landschafts- und Stimmungsbildern bereits die Meisterschaft
des späteren Schriftstellers aufscheint.
Am 1. August 1939 zog ihn dann die Wehrmacht als Gewehrschützen ein. Und bald darauf marschierte
der Gefreite Schulz nach Westen. Der Zweite Weltkrieg hatte begonnen mit dem
Überfall Polens durch deutsche Truppen, Großbritannien, Frankreich und Belgien stellten sich auf
die Seite der Angegriffenen. Der Literat Bernhard Schulz war, ohne es zu wollen, zum Krieger geworden.
Den Zweiten Weltkrieg durchstand er an fast allen Fronten. Belgien und Frankreich waren die
ersten Stationen. Geradezu idyllisch verlief für ihn und seine Mitsoldaten der Aufenthalt auf der Kanalinsel
Alderney. Dass Bernhard Schulz eine mitfühlende Seele war, zeigt sein Bericht vom Kochen der Hummer. Nachdem er
ihre Todesqualen im Kochtopf angesehen hatte, konnte er nicht davon essen. Die Einrichtung eines KZs und dreier
Arbeitslager durch die SS, die Ankunft von zunächst
1000 KZ-Häftlingen im März 1943 auf Alderney bekam Schulz nicht mehr mit.
Die Frage, warum eigentlich es nach Frankreich, Belgien, Flandern und Alderney ging - Schulz hat
sie nicht gestellt. Jeden Abend putzte er die Stiefel, in denen er anderntags weitermarschierte, ausgeliefert an
die Maschinerie des Krieges und ohnmächtig in einer Situation, die zu verstehen ihn überforderte. Trost gaben ihm
die spärlichen Stunden, in denen er sich zurückziehen und schreiben konnte. Hoffnung spendeten ihm die Briefe
seiner Gerda. Mehrfach schrieb er im Jahr 1941 der Verlobten, er hoffe auf ein baldiges Ende des Krieges im Herbst
des Jahres - „und dass ich dann unter den Gesunden bin“.
Doch der Krieg nahm nicht nur kein Ende, er eskalierte von Tag zu Tag. Den 180 Männern des
Trupps wurde 1941 der ersehnte Weihnachtsurlaub gestrichen. In offenen Viehwagen ging es in zehn Tagen an die
Ostfront vorbei an Osnabrück ins eisig kalten Russland.
Inmitten von täglichem Sterben, Kälte, Ungeziefer und Hunger hatte Schulz wenig
Hoffnung: „Die Ernte eines Tages hier im Osten sind immer
bloß Tote.“
Täglich spürte er den Tod im Genick und tat sein Möglichstes, ihm aus dem Weg zu gehen. Er war
kein kriegsbesessener Jungspund, der es zum Offizier bringen wollte - es gab solche und sie waren schnell unter
einem Birkenkreuz begraben. Er sah die leidenden Menschen im angeblichen Feindesland. Kein Zweifel, dass er
gelegentlich russischen Kindern Schokolade aus seiner Ration schenkte. Bernhard Schulz blieb Bernhard Schulz.
„Den Krieg zu beginnen ist nicht schwer, ihn aber zu verhindern, das erst wäre eine Leistung
gewesen, derentwegen man einen Menschen hochheben dürfte.“
Und doch regt sich beim Lesen gelegentlich ein Widerspruch. Sein berühmtestes Werk, die
Erzählung „Die Krähen von Maklaki“, die Geschichte des geretteten Russenbabys, auch
in Russland verbreitet und zur Zeit Gorbatschows dort gelesen, beruht auf einer tatsächlichen Begebenheit. Und
zugleich ist es die Geschichte einer Utopie, von der wir wünschen, sie wäre wahr, dass sie sich inmitten eines
unbarmherzigen, verbrecherischen Angriffskrieges in deutschem Namen im tiefen Winter so ereignet hätte. Auch die
Novelle „Nach Auschwitz ins Wochenende“ beruht auf einem Ereignis, das Schulz vom Fenster des Lazarettzugs
„Julchen“ aus beobachtete. Sie macht den Holokaust nicht ungeschehen und entschuldigt
nichts. Und ist dennoch ein winziger Trost.
1945 kam Bernhard M. Schulz aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft nach Osnabrück zurück. Ganze
Straßenzüge der Stadt waren zerstört, Angehörige, Nachbarn und Freunde tot oder geflohen. Die Eltern und Ehefrau
Gerda mit der kleinen Sabine hatten zum Glück überlebt.
Nach der Heimkehr aus der Kriegsgefangenschaft ist der
Krieg für Schulz nicht vorbei. War er traumatisiert? Sein Sohn Ansgar berichtet vom liebevollen
zugewendeten Redakteursvater, der in seinen freien Stunden hunderte von Erzählungen in die Schreibmaschine hackte.
Bernhard Schulz schrieb sich den Pulverstaub vom Leib, alles musste erzählt werden. Doch wie seinerzeit in den
Briefen an Gerda, die er nicht ängstigen wollte, so konnte er auch sein Lesepublikum nicht mit der vollständigen
Realität konfrontieren. Er griff zur Dose mit dem Goldstaub, die wohl alle Schreibenden neben sich auf dem
Schreibtisch stehen haben und stäubte etwas versöhnlichen Glanz über das Grauen, das er niemals ganz, dafür aber
immer wieder darstellen musste.
„Und das spielen wir jetzt“, schreibt Schulz in der Geschichte „Schiffe
versenken“. Er beobachtet Kinder, die ein Gesellschaftsspiel neu
entdeckt haben: „Hans Ulrich, der das Spiel gewonnen hat, hat nicht einmal eine Ahnung, wie ein Schlachtschiff
beschaffen ist und was es gekostet hat. Es hat vor allem Menschenleben gekostet.“
Der Autor weiß nur zu gut Bescheid. Ihm fallen die Kriegstoten aus seinem Nahbereich ein und
ihre Angehörigen, die Mütter, die Ehefrauen, die Kinder.
Im Donnern der Kanonen steigen die Aktien der Waffenproduzenten und entstehen sichere
Arbeitsplätze für junge Menschen, die keine Fragen stellen.
Je mehr, je tiefer wir anhand von Schulz‘ Aufzeichnungen, Erzählungen und Briefen in das
Kriegsgeschehen Einblick nehmen, desto stärker wird unser Wunsch nach dem so Unmöglichen, dem Frieden, der doch
zugleich so real ist wie das alljährliche Aufsteigen der Lerchenschwärme und der Pulverstaub in den Gardinen. Mehr
als ein Traum, sondern etwas durch Menschen Machbares, schrieb Schulz an Gerda: „Dieser unselige Krieg!
Wer dafür bloß die Verantwortung auf sich nehmen mag?! Ich begreife
nicht, dass die Völker sich von einigen wenigen Männern in den Tod treiben lassen, und dass alle diese Probleme
nicht diplomatisch zu lösen sind. Der Weltkrieg ist noch nicht halb vernarbt, da geht es schon wieder los! Warum
bloß?“
Schulz` Briefe und Erzählungen führen uns in den Krieg und wieder aus ihm hinaus.
Keine leichte Lektüre und doch eine notwendige kathartische.
„Mein vom Militarismus zerrissenes Herz“, klagte Schulz an anderer Stelle. Bis ans Ende
seines Lebens witterte er noch den Pulvergeruch in den Gardinen, hörte er entfernten Kanonendonner.
Vorwort zu den Karikaturen von Fritz Wolf
Der Zweite Weltkrieg war eine Zeit von unvorstellbarem Leid, Zerstörung und menschlicher
Tragödie. Doch selbst in diesen düsteren Jahren gab es Stimmen, die sich nicht zum Schweigen bringen ließen –
Stimmen, die durch das Medium der Karikatur und der Kurzprosa scharf, mutig und manchmal mit bitterem Humor auf die
Ereignisse ihrer Zeit reagierten. Karikaturen und gesellschaftskritische Texte waren nicht nur Ausdruck des
Widerstands oder der politischen Kritik, sondern auch ein Instrument der Propaganda und der Meinungsbildung.
Dieses Buch vereinigt erstmalig eine Auswahl der eindrucksvollsten Karikaturen von Fritz Wolf
und der bewegendsten Kurzgeschichten von Bernhard Schulz aus jener Zeit – von zwei Freunden, zwei Menschen, die den
Krieg mit ihren Zeichenstiften und Füllfederhaltern begleiteten und nacherlebten, ihn kommentierten und
interpretierten. Diese Zeichnungen und Texte sind mehr als bloße Satire; sie sind Zeitdokumente, die die Ängste,
Hoffnungen, Propaganda und Widersprüche der Kriegsjahre einfangen.
Schon zu Lebzeiten habe ich mit großem Interesse die, wenngleich wenigen Erzählungen, meines
Onkels aus seiner Zeit in Norwegen und Russland (1942-1944) aufgenommen und ihn stets dafür bewundert, dass er das
in seinen Karikaturen zum Ausdruck bringen konnte. Als ältestes von sieben Kinder hat er mit drei weiteren
Geschwistern den Krieg überlebt: drei seiner Brüder sind gefallen oder vermisst. In seinen Karikaturen sehen wir
nicht nur die verzerrten Gesichter der Diktatoren und Kriegstreiber, sondern auch die Leiden und Herausforderungen
der einfachen Menschen. Fritz Wolf bediente sich des Humors, der Übertreibung und der Symbolik, um komplexe
politische und soziale Realitäten zugänglich zu machen. So bieten uns diese Werke einen einzigartigen Einblick in
die öffentliche Meinung, die politischen Kämpfe und den alltäglichen Überlebenskampf während des Zweiten
Weltkriegs.
Was diese Karikaturen besonders kraftvoll macht, ist ihre Fähigkeit, uns auch heute noch zu berühren. Sie erinnern
uns daran, wie wichtig es ist, politische Geschehnisse zu hinterfragen, Machtstrukturen zu entlarven und den Mut zu
finden, gegen Unrecht die Stimme zu erheben – auch wenn diese Stimme „nur“ ein gezeichneter Strich auf Papier
ist.
Beim Durchblättern dieses Buches werden Sie feststellen, dass Humor und Satire auch in den dunkelsten Zeiten
existieren können und oft ein mächtiges Werkzeug der Aufklärung und des Widerstands sind. Diese Zeichnungen geben
uns nicht nur einen einzigartigen Zugang zu den Ereignissen des Zweiten Weltkriegs, sondern zeigen auch, wie die
Kunst der Karikatur als scharfsinniger Spiegel der Geschichte fungiert. Fritz Wolf zeigt uns die Welt durch seine
Augen – und manchmal sehen wir dabei mehr, als uns vielleicht lieb ist. Doch genau das ist eben die Kunst der
Karikatur: uns nicht nur zum Schmunzeln zu bringen, sondern auch zum Nachdenken anzuregen.
Es ist mir eine große Freude, dass dieses Buchprojekt realisiert werden konnte und danke Ansgar
für seinen unermüdlichen Einsatz. Als Sohn und Neffe versuchen wir, das Andenken an Vater und Onkel aufrecht zu
erhalten und ihnen ein ehrendes Andenken zu bewahren.
Möge dieses Buch den Lesern neue Perspektiven eröffnen und sie zum Nachdenken über die Vergangenheit – und die
Gegenwart – anregen.
Marcus Wolf
Dieses Buch wurde im September 2025 als Neuerscheinung veröffentlicht.
Rezensionen und Kurzmeinungen
Dienstag, 9. September 2025
Frieden: auch literarisch eine betrüblich ferne Vision
Heiko Schulze
8. September 2025
Marcus Wolf, Neffe des legendären Fritz Wolf, würdigt seinen Onkel. Rechts
neben ihm: Ansgar Schulz-Mittenzwei, Sohn von Bernhard Schulz. Foto: OR

von Heiko Schulze
Lesung zum neuen Band von Bernhard Schulz: „Frieden nicht in Sicht. Ein Lern- und Lesebuch“ im
Remarque-Friedenszentrum
Es sollte ein besonderer Abend werden. Dank der Herausgabe des in Visbek angesiedelten Geest-Verlags ist
jetzt ein neuer druckfrischer Sammelband des Autoren und früheren OR-Redakteurs Bernhard Schulz (1913– 2003) im
Buchhandel erhältlich. Der Titel lautet „Frieden nicht in Sicht. Ein Lern- und Lesebuch“. Der neue Band in
A4-Format umfasst Kurzgeschichten, Erzählungen, ausgewählte Feldpostbriefe und erstmals veröffentlichte
Weltkriegskarikaturen von Fritz Wolf (1918–2001).
Die stimmungsvolle Lesung am 2. September im Remarque-Friedenszentrum besaß das Zeug dazu, den Auftakt für kommende
literarische Begegnungen zu bilden. Interesse ist offenkundig da: Der Saal der Dauerausstellung zu Remarque war gut
besetzt. Sie bot mit einer Vita des Osnabrücker Welt-Literaten ein passendes Ambiente, um sich auch Bernhard Schulz
als Osnabrücker Autoren zu nähern. Auch Medieninteresse war da. Die
OR hatte die Veranstaltung bereits früh angekündigt.
Dr. Jens Peters vom Literaturbüro Westniedersachsen würdigte den hohen
Stellenwert von Schulz in der regionalen Literaturszene. Foto: OR
Grußworte zur Würdigung
Bevor Schulz-Sohn Ansgar Schulz-Mittenzwei persönlich aus dem Lebenswerk seines Vaters vorlas, gab es noch
Einleitungsworte. Den Beginn machte Dr. Jens Peters, Leiter des Osnabrücker Literaturbüros Westniedersachsen, der
den wichtigen Stellenwert von Bernhard Schulz in der regionalen Literaturgeschichte würdigte. Verleger Alfred
Büngen vom Geest-Verlag wies sehr engagiert nach, wie brandaktuell die Schulz-Texte vor allem anlässlich der
aktuellen Weltsituation seien.
Fritz Wolf: Auch er stand im Mittelpunkt
Auf Marcus Wolf, Neffe des legendären Osnabrücker Zeichners und Karikaturisten Fritz Wolf, kam die gern übernommene
Aufgabe zu, einige Informationen über seinen berühmten Onkel sowie über dessen Verhältnis zu Schulz
vorzutragen.
Wolf: „Der Zweite Weltkrieg war eine Zeit von unvorstellbarem Leid, Zerstörung und menschlicher Tragödie. Doch
selbst in diesen düsteren Jahren gab es Stimmen, die sich nicht zum Schweigen bringen ließen – Stimmen, die durch
das Medium der Karikatur und der Kurzprosa scharf, mutig und manchmal mit bitterem Humor auf die Ereignisse ihrer
Zeit reagierten. Karikaturen und gesellschaftskritische Texte waren nicht nur Ausdruck des Widerstands oder der
politischen Kritik, sondern auch ein Instrument der Propaganda und der Meinungsbildung.“
Überzeugend würdigte Wolf den neuen Sammelband, denn jener vereinige erstmalig eine Auswahl der eindrucksvollsten
Karikaturen von Fritz Wolf und der bewegenden Kurzgeschichten von Bernhard Schulz aus jener Zeit. Berichtet werde
dabei „von zwei Freunden, zwei Menschen, die den Krieg mit ihren Zeichenstiften und Füllfederhaltern begleiteten
und nacherlebten, ihn kommentierten und interpretierten.“
Wolf: „Diese Zeichnungen und Texte sind mehr als bloße Satire; sie sind Zeitdokumente, die die Ängste, Hoffnungen,
Propaganda und Widersprüche der Kriegsjahre einfangen.“ Schon zu Lebzeiten habe Neffe Marcus mit großem
Interesse die Erzählungen, seines Onkels aus dessen Zeit in Norwegen und Russland (1942-1944) aufgenommen und ihn
stets dafür bewundert, dass er das in seinen Karikaturen zum Ausdruck bringen konnte. Wolf:
„Als ältestes von sieben Kinder hat er mit drei weiteren Geschwistern den Krieg überlebt: drei seiner Brüder sind
gefallen oder vermisst. In seinen Karikaturen sehen wir nicht nur die verzerrten Gesichter der Diktatoren und
Kriegstreiber, sondern auch die Leiden und Herausforderungen der einfachen Menschen. Fritz Wolf bediente sich des
Humors, der Übertreibung und der Symbolik, um komplexe politische und soziale Realitäten zugänglich zu machen. So
bieten uns diese Werke einen einzigartigen Einblick in die öffentliche Meinung, die politischen Kämpfe und den
alltäglichen Überlebenskampf während des Zweiten Weltkriegs.“
Was diese Karikaturen besonders kraftvoll mache, sei ihre Fähigkeit, uns auch heute noch zu berühren. Wolf: „Sie
erinnern uns daran, wie wichtig es ist, politische Geschehnisse zu hinterfragen, Machtstrukturen zu entlarven und
den Mut zu finden, gegen Unrecht die Stimme zu erheben – auch wenn diese Stimme ’nur‘ ein gezeichneter Strich auf
Papier ist.“
Beim Durchblättern dieses Buches werde man feststellen, dass Humor und Satire auch in den dunkelsten Zeiten
existieren könnten und oft ein mächtiges Werkzeug der Aufklärung und des Widerstands seien: „Diese Zeichnungen
geben uns nicht nur einen einzigartigen Zugang zu den Ereignissen des Zweiten Weltkriegs, sondern zeigen auch, wie
die Kunst der Karikatur als scharfsinniger Spiegel der Geschichte fungiert. Fritz Wolf zeigt uns die Welt durch
seine Augen – und manchmal sehen wir dabei mehr, als uns vielleicht lieb ist. Doch genau das ist eben die Kunst der
Karikatur: uns nicht nur zum Schmunzeln zu bringen, sondern auch zum Nachdenken anzuregen.“
Wolf freute sich sehr, dass das Buchprojekt realisiert werden konnte und dankte Ansgar Schulz-Mittenzwei für seinen
unermüdlichen Einsatz. Und: „Möge dieses Buch den Lesern neue Perspektiven eröffnen und sie zum Nachdenken über die
Vergangenheit – und die Gegenwart – anregen.“

Von links: Alfred Büngen, Leiter des Geest-Verlags und OR-Autor Heiko Schulze – mit dem neuen
Buch in der Hand. Foto: OR
Weitere Wertschätzungen
Danach wurde der Sammelband ausführlich und sehr persönlich von Schulz-Sohn Ansgar Schulz-Mittenzwei (Frankfurt
a.M.) vorgestellt, indem er wichtige Passagen aus dem literarischen Nachlass seines Vaters vortrug. Er entschied
sich dabei vorab, dessen Würdigung durch die renommierte Schriftstellerin Maria Regina Kaiser vorzutragen. Jene
hatte ihren Text seinerzeit mit „Pulvergeruch in den Gardinen, Kanonendonner am Horizont“ überschrieben.
Kaiser schrieb unter anderem: „Der Krieg war das große Thema des Osnabrücker Autors Bernhard M. Schulz.(…) Im Laufe
seines langen Lebens entstanden neben sieben Romanen etwa 2400 Kurzgeschichten, die in Zeitungen und Anthologien
erschienen.“
Zumal das Thema „Krieg“ so vieles überwogen hätte, sei Schulz aus ihrer Sicht wie folgt zu bewerten: „Er war kein
kriegsbesessener Jungspund, der es zum Offizier bringen wollte – es gab solche und sie waren schnell unter einem
Birkenkreuz begraben. Er sah die leidenden Menschen im angeblichen Feindesland. Kein Zweifel, dass er gelegentlich
russischen Kindern Schokolade aus seiner Ration schenkte. Bernhard Schulz blieb Bernhard Schulz.“ Durchaus
realitätsnahe war jene Formulierung Kaisers, welche eine zeitlose Schulz-Botschaft werden dürfte.
Gelesene Texte – animierend angedeutet
Es würde den Rahmen dieses Berichts sprengen, ausführlich auf all jene Texte näher einzugehen, die fortan von
Schulz-Mittenzwei gelesen wurden. Stattdessen empfiehlt sich unbedingt die Original-Lektüre, zumal wichtige
Schulz-Werke mittlerweile wieder – wie das vorgestellte Buch – neu aufgelegt und zu beziehen sind. Oftmals stehen
die Bücher dabei auch in Verbindung zu ausgewählten Zeichnungen von Fritz Wolf. Dies wiederum bildete eine
Paralelle zur Lesung, bei der Texte stets von exakt passenden Arbeiten von Fritz Wolf begleitet wurden, die
allesamt hinter den Vortragenden projeziert waren.
Zu den Texten zählten ein Feldpostbrief an die Frau aus der Vorweihnachtszeit von 1941, die seinerzeit
preisgekrönte Kurzgeschichte aus dem Frontalltag „..vier, fünf. sechs, sieben“ von 1948 sowie die Texte „Sie haben
den Jungen einiges voraus“ von 1959, „Es war das Wort für Brot“ von 1960, „Ein Fremder am Tisch“ von 1962, „Mein
erster Franzose oder so stand es nicht im Lesebuch“ von 1964, „Schicksal in großen Buchstaben“ von 1965 sowie
„Latein beim alten Dresbach“ von 1981. Als allerletzte Zeilen verlas Schulz-Mittenzwei einen selbst geschriebenen
Text, dessen Hauptaussage sich leicht mit der Überschrift erschließen lässt: „Unerreichbar – mein Vater.“

Alle wirkten mit. Von links: Pianist Giorgi Dolidze, die ebenfalls vortragende Ehefrau
Schulz-Mittenzweis, Roswitha Mittenzwei sowie Inge Witzlau von Geest-Verlag. Foto: OR
Untermalt wurde das literarisches Schaffen immer wieder vom georgischen Pianisten Giorgi Dolidze, der wie
Schulz-Mittenzwei in Frankfurt/Main lebt und mit ihm angereist war. Dolidzes stimmungsvoll dargebotenen
Klänge boten ein Spektrum von Chopin bis Schubert – ideal, um Gehörtes noch einmal sinnlich und fantasievoll Revue
passieren zu lassen.
Abgedruckt im Buch sind auch zwei Beiträge des Autors dieses Berichts. Einer betraf das historische Geschehen in
Osnabrück nach dessen Befreiung von der NS-Terrorhershft. Ein zweiter beleuchtete das Lebenswerk jes Mannes, der
1946 zum Redaktionsteam der ersten Osnabrücker Rundschau zählte und seinen Platz natürlich
in der Nachfolge-OR gefunden hat.
Was könnte naheliegender sein, als das frisch erschienene Buch, das sich ja als Lern- und Lesebuch versteht, jetzt
vor allem jungen Menschen in der Schule nahe zu bringen? Nicht zu vergessen weitere Literaturlesungen bis hin zu
kleinen Leserunden im Alltag. Die von Sohn Ansgar, aber auch von der OR in jüngster Vergangenheit publizierten
Texte sowie Wolf-Zeichnungen dürften jede Menge aktuellen Lese- und Nachdenkstoff bieten – und sich dem ersehnten
Frieden zumindest in ganz kleinen Schritten nähern.

Heiko Schulze
Rezensionen und Kurzmeinungen, entstanden in der Leserunde zum Buch „Frieden nicht in Sicht“ in LovelyBooks im
November 2025
Das Buch, das wir in unserer Leseeinheit gelesen haben, ist weit mehr als eine einfache Sammlung
von Geschichten – es ist ein Lern- und Lesebuch, das sich hervorragend für weiterführende Schulen eignet und sich
fast wie ein Geschichtsbuch für das gesamte Schuljahr verwenden lässt. Besonders beeindruckend sind die zahlreichen
Karikaturen von Fritz Wolf, die den ernsten Inhalt der Texte auflockern und gleichzeitig zum Nachdenken anregen.
Sie vermitteln auf humorvolle, aber zugleich tiefgründige Weise die Stimmung der jeweiligen Zeit und ergänzen die
Geschichten perfekt. Die Leseeinheit beginnt mit einem persönlichen Vorwort der Autoren, das sofort zeigt, wie
aktuell die behandelten Themen trotz der Ereignisse vor über 80 Jahren noch immer sind. Die Geschichten sind sehr
menschlich erzählt, etwa die Szene vor dem alten Lateinlehrer, die sowohl humorvoll als auch berührend wirkt.
Besonders beeindruckend war für mich die Erzählung „Es war das Wort für Brot“. Sie handelt von einer Frau, die
Russisch lernt und zunächst belächelt wird. Während des Krieges benötigen jedoch genau die Menschen, die sie
verspottet haben, das Wort für Brot. Diese Geschichte zeigt eindrucksvoll, wie wichtig Wissen, Mut und
Menschlichkeit in schwierigen Zeiten sein können. Im zweiten Leseabschnitt wurden viele persönliche Geschichten
gesammelt. Dabei wird deutlich, dass die Erlebnisse nicht nur von Soldaten, sondern auch von Zivilpersonen aller
Nationalitäten stammen. Es gibt sowohl traurige als auch hoffnungsvolle Geschichten, die zeigen, dass es selbst in
kriegsbedingten Krisen Momente der Menschlichkeit gibt. Die Karikaturen am Ende jedes Kapitels runden die
Erzählungen ab und regen zum Nachdenken an. Im dritten Abschnitt stehen vor allem Geschichten der Hoffnung im
Vordergrund, selbst im Lazarett oder auf dem Schlachtfeld. Auch kleine Dinge wie Nahrung – etwa aus der
„Gulaschkanone“ – gewinnen eine besondere Bedeutung. Beim Lesen vergisst man fast die Zeit, weil alle Gefühle so
eindringlich in den Kurzgeschichten vermittelt werden. Man merkt, wie wertvoll selbst Brot oder ein Schluck
Apfelsaft damals war. Die Karikaturen regen weiterhin zum Nachdenken an und verleihen den Texten eine sehr wertige,
nachdrückliche Wirkung. Im vierten Abschnitt wird die Zeit nach dem Krieg behandelt. Es geht um Aufbruch, Hoffnung
und die Verarbeitung von Traumata. Originalaufnahmen und Berichte geben authentische Einblicke in das Leben nach
dem Krieg. Die Geschichten zeigen, wie Kriegsgefangenschaft und traumatische Erlebnisse die betroffenen
Generationen beeinflusst haben und wie schwer es war, diese Erfahrungen zu verarbeiten. Gleichzeitig vermitteln die
Texte aber auch Mut und Inspiration. Besonders interessant ist auch der Anhang des Buches. Die kurzen Einleitungen
von Bernhard Metternich Schulz und die Feldpostbriefe im Original sind sehr eindrucksvoll. Leider sind die Briefe
übersetzt, da die alte Schrift heute kaum noch gelernt wird. Dennoch wird deutlich, wie stark die Zensur die
Ausdrucksmöglichkeiten einschränkte und wie sich die Stimmung in den Briefen im Laufe der Zeit verschlechterte.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, da es eine ausgewogene Mischung aus Information, persönlichen
Erzählungen und visuellen Elementen bietet. Es vermittelt historische Inhalte auf eine lebendige und
nachvollziehbare Weise, die sowohl nachdenklich macht als auch Hoffnung gibt. Durch die Kombination aus
Geschichten, Karikaturen und Originaldokumenten eignet es sich hervorragend als Lern- und Lesebuch in
weiterführenden Schulen und könnte ein ganzes Schuljahr im Geschichtsunterricht begleiten.
*
Eindringlich, lehrreich und absolut zeitrelevant! „Frieden nicht in Sicht“ ist ein
außergewöhnliches Lern- und Lesebuch. Es verbindet historische Texte, Karikaturen und persönliche Dokumente zu
einem eindrucksvollen Gesamtbild des Zweiten Weltkriegs. Die Kombination aus Bernhard M. Schulz’ Kurzgeschichten
und Erzählungen sowie den erstmals veröffentlichten Karikaturen von Fritz Wolf ist nicht nur gelungen, sondern
verstärkt auch die Wirkung jedes einzelnen Beitrags spürbar. Schulz schreibt klar, ehrlich und ohne Pathos. Seine
Erfahrungen als junger Soldat, die er weder glorifiziert noch verherrlicht, sondern kritisch und reflektiert
darstellt, gehen nahe und machen den Irrsinn des Krieges greifbar. Besonders die Feldpostbriefe an seine Frau Gerda
– einige davon in originaler Sütterlin-Schrift – verleihen dem Buch eine enorme Authentizität. Sie zeigen den
Menschen hinter dem Soldaten, der voller Zweifel, Skepsis und stillem Widerstand gegen Militarismus und
faschistische Ideologie ist.
Fritz Wolfs Karikaturen sind ein weiteres Herzstück des Buches. Pointiert, manchmal bitter, manchmal zynisch, aber
immer eindrücklich, kommentieren sie die Realität des Krieges. Die visuelle Kraft seiner Zeichnungen ergänzt die
Texte nicht nur, sondern intensiviert auch die Aussage und regt zum Nachdenken an.
Dieses großformatige Buch braucht Zeit, Ruhe und Offenheit. Es ist keine leichte Kost, aber ein Werk, das
nachhallt. Es ist ein Muss für Geschichtsinteressierte, für Schulen und für alle, die verstehen wollen, wie sich
Krieg anfühlt – jenseits von Zahlen und Daten.
Ein beeindruckendes, wichtiges Buch – und definitiv eine Empfehlung.
*
Wenn ich Die Krähen von Maklaki lese und darüber nachdenke, bleibt bei mir vor allem dieses
Gefühl von Menschlichkeit mitten im Chaos hängen. Dass ein deutscher Soldat einem russischen Kind das Leben rettet
und ein Russe einem Deutschen hilft – das zeigt so eindrücklich, dass auch im Krieg Menschlichkeit aufblitzen
kann.
Ich finde, genau das macht Schulz’ Schreiben so besonders: Er verklärt nichts, er erzählt ruhig, ehrlich und lässt
einen trotzdem spüren, wie viel Mitgefühl in ihm steckt. Der Titel selbst – Die Krähen von Maklaki – wirkt für mich
fast symbolisch. Krähen stehen ja oft für Tod oder Erinnerung, und in Schulz’ Geschichte sind sie vielleicht so
etwas wie stille Zeugen all dessen, was passiert. Sie bleiben, wenn die Menschen längst fort sind. Insgesamt habe
ich das Gefühl, dass Schulz in seinen Büchern nicht den „Helden“ sucht, sondern den Menschen – mit all seiner
Angst, Schuld und Hoffnung. Das macht seine Texte für mich sehr nah und bewegend.
*
Kaiser: Er ist ein großer Autor. Vor ungefähr zehn Jahren fing ich an, mich mit seinen
Erzählungen zu beschäftigen und las so ziemlich als Erstes "Die Krähen von Maklaki", eine "Novelle", so müsste man
diesen Text eigentlich bezeichnen. Nach all den Jahren ist er immer noch wie eingebrannt in mir, er ist aufwühlend
und unvergesslich.
*
Kaiser: Reinhard Ansgar Schulz ist der Sohn des Autors, bei dem sämtliche Rechte an den Werken
des Vaters liegen. Er ist ein besonderer Fall - so etwa der ideale Fall eines Autorensohnes. Denn: Eigentlich ist
er studierter Geograph, der in der Entwicklungshilfe gearbeitet hat und auch heute noch tätig ist. Jede freie
Minute seiner Existenz aber verwendet er dafür, sich um die Werke seines verstorbenen Vaters zu kümmern und sie
publik zu machen. So lernte ich ihn vor etwa einem Jahrzehnt kennen, als er damit begann, die nicht mehr
lieferbaren Buchtitel seines Vaters auf amazon.de einzustellen und jemanden suchte, der sie für diesen Zweck noch
einmal redigierte und am Bildschirm sichtete. Seitdem haben wir zusammengearbeitet. Von Anfang an war ich stark
beeindruckt von der Erzählerpersönlichkeit des Bernhard M. Schulz, seiner stetigen, nicht nachlassenden
Produktivität und fasziniert von seinen Erzählungen, der bildkräftigen suggestiven Sprache, der Mitmenschlichkeit
in ihnen. Kurzum, ein Autor, den zu lesen ich nicht müde werde. Ansgar, der Sohn, trommelt nimmermüde landauf
landab bei Verlagen und Presseleuten und ich stehe ihm beratend zur Seite und schreibe manchmal ein Vorwort. Das
ist die ganze Geschichte. Vielleicht schreibt Ansgar selbst auch noch etwas dazu. Er ist gerade auf dem Sprung zu
einer größeren Auslandsreise und packt vermutlich schon wieder Koffer.
*
Vielen Dank für diese schöne und persönliche Schilderung!
Ich finde es wirklich beeindruckend, mit wie viel Hingabe sich Ansgar Schulz um das Werk seines Vaters kümmert. Es
ist selten, dass jemand die literarische Arbeit eines Angehörigen so lebendig hält und gleichzeitig auch noch seine
ganz eigene berufliche Laufbahn hat.
Dass Sie beide gemeinsam daran arbeiten, die Texte von Bernhard M. Schulz zugänglich zu machen, finde ich
großartig. Ich kann gut nachvollziehen, warum Sie von seiner Sprache und Menschlichkeit so angetan sind – das spürt
man schon beim Lesen.
*
Gleich am Anfang bin ich über ein Zitat gestolpert, das mich richtig beeindruckt hat: „Den Krieg
zu beginnen ist nicht schwer, ihn aber zu verhindern, das erst wäre eine Leistung gewesen, deretwegen man einen
Menschen hochheben dürfte.“ Ich finde, das passt total in unsere Zeit. Mir war dieser Blickwinkel vorher gar nicht
so bewusst – aber der Satz hat sofort etwas in mir ausgelöst. Ich glaube, der wird mich noch eine ganze Weile
begleiten. Danach erfährt man ein bisschen was über Schulz’ Leben vor dem Krieg. Es sind nur kurze Abschnitte, aber
sie geben ein gutes Gefühl dafür, wie er als Mensch war. Besonders spannend fand ich dann den ersten Feldpostbrief
an seine Frau – da bekommt alles plötzlich eine sehr persönliche Note. Man merkt, dass hinter den historischen
Ereignissen ein echter Mensch mit Gefühlen steht.
Aw. Kaiser: Nicht nur einer mit Gefühlen, sondern auch einer, der das Geschehen um sich herum analysierte und
reflektierte. Er war ja schon etwas älter als viele der jungen Soldaten um ihn herum, zugleich Journalist und
Autor.
*
Ich bekomme hier tatsächlich einen ganz anderen Einblick als in vielen anderen Erzählungen,
Geschichten oder Berichte aus dieser Zeit. Es ist sehr intensiv, und deshalb finde ich es auch passend, dass das
Buch als Lern- und Lesebuch beschrieben wird. Ich habe natürlich noch nicht alles gelesen, aber ich empfinde so
einen persönlichen und eindringlichen Bericht über diese Zeit als viel wirkungsvoller, als wenn ich an meinen
Geschichtsunterricht damals zurückdenke.
*
Im zweiten Leseabschnitt wurden viele Geschichten vorgestellt, die die Autoren persönlich
gesammelt haben. Auch hier lockern passende Karikaturen die Texte auf und geben Einblicke in die damalige Zeit. Man
wird nachdenklich, selbst wenn man nicht in der Nähe dieser Zeit geboren wurde. Besonders gut gefällt mir, dass
nicht nur Soldaten, sondern auch die Menschen gezeigt werden, die all das erlebt haben – unabhängig von ihrer
Nationalität. Es sind nicht nur traurige oder negative Geschichten, sondern auch Hoffnungs- und Mut - Geschichten
enthalten, die zeigen, dass es trotz schwieriger Zeiten immer wieder positive Momente gab.
*
Im vierten Abschnitt wird deutlich, dass die Zeit nach dem Krieg und der Umgang mit Traumata
ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Themen wie Aufbruch und Hoffnung werden durch Originalaufnahmen besonders
anschaulich. Mir hat die Geschichte „Schicksal“ besonders gut gefallen und inspiriert, vor allem die eines
ehemaligen Soldaten, dessen komplette Welt sich verändert hat. Außerdem bekommt man einen guten Einblick in das
Leben von Bernhard Schulz, den ich bisher nicht kannte. Es gibt wertvolle Tipps zur weiteren Recherche und zum
Nachlesen. Ein weiteres wichtiges Thema ist in großen Buchstaben die Kriegsgefangenschaft und die Nachwirkungen für
die betroffenen Generationen. Viele wollen ihre traumatischen Erlebnisse nicht hervorrufen, aber beim Lesen
entwickelt man ein besseres Verständnis für ihre Erfahrungen.
*
Sehr interessant und authentisch, man fühlt sich sehr in den zweiten Weltkrieg hineinversetzt
und wird von der Intensität gefangen. Das Buch nimmt den Leser mit in eine Zeit, die uns aus heutiger Sicht Gott
sei Dank sehr fremd ist. Dadurch, dass die Texte auch original aus der Zeit stammen und keine Nacherzählungen mit
großem zeitlichem Abstand sind, wird man unmittelbar in das Geschehen vor, während und nach dem Krieg
hineingezogen. Insbesondere der Abschnitt während des Kriegs wirkt intensiv nach und zeigt doch, wie dankbar wir um
unseren Frieden sein müssen.
*
Kaiser: Das Buch wurde ein bisschen zur Zitterpartie wegen des Umfangs. Ansgar Schulz
Mittenzwei, der Sohn des Autors, wollte möglichst viel hineinpacken, Erzählungen, Biografisches, Fotos, Dokumente.
Mir wiederum wurde angst und bange, als das Werk immer umfassender wurde, weil ich dachte, das wird kein Verlag
schaffen. Aber - Wunder passieren doch öfter als man denkt. Der tapfere Verleger, Herr Büngen vom Geest Verlag
stimmte Ansgar Schulz Mittenzwei zu, und jetzt ist es da, das Buch, so wie der Sohn es sich vorgestellt und allen
Zweifeln entgegen durchgesetzt hat. Und das auch noch zu einem supergünstigen Verkaufspreis!
*
Mir gefällt daran, dass die Geschichte zeigt, wie selbst mitten im Krieg ein einzelner Mensch
den Mut haben kann, anders zu handeln als erwartet. Zeiske sieht meiner Meinung nach in dem Baby nicht den „Feind“,
sondern ein hilfloses Kind. Er sieht einen Menschen, der Schutz braucht. Mir gefällt auch, dass dieser Moment leise
und unspektakulär ist und gerade dadurch so stark wirkt. Er steht im krassen Gegensatz zur Brutalität des Krieges
und macht deutlich, dass Menschlichkeit selbst dort möglich ist, wo sie fast verloren scheint.
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Dieses Buch hat mich tief berührt. „Frieden nicht in Sicht“ vereint eindrucksvolle
Erzählungen.
Bernhard M. Schulz hat die Karikaturen von Fritz Wolf, die den Zweiten Weltkrieg aus einer sehr persönlichen und
gleichzeitig kritischen Perspektive zeigen, super in Text gesetzt. Was mir besonders gefällt: Schulz beschreibt
keine Helden, sondern Menschen mitten im Krieg. Mut Ihren persönlichen Ängsten, Zweifeln und dem Mut. Und trotzdem
bleiben sie menschlich. Viele Szenen sind leise, aber stark, und regen zum Nachdenken an. Die Karikaturen ergänzen
die Texte perfekt: Sie sind klar, scharf und oft bitter ironisch. Man spürt, dass hier jemand schreibt, der den
Krieg selbst erlebt hat und daraus die Lehre gezogen hat: Krieg zerstört Leben, aber Menschlichkeit kann trotzdem
aufscheinen. Gerade in unserer heutigen Zeit ist dieses Buch aktueller denn je. Ich kann es allen empfehlen, die
sich für Geschichte interessieren, aber auch für alle, die nach Wegen suchen, Frieden zu verstehen und zu
bewahren.
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Man spürt die Menschlichkeit zwischen all dem, was eigentlich unmenschlich war – und das bleibt
hängen. Ich finde, Schulz schafft es, mit wenigen Worten ganz viel Gefühl und Nachdenklichkeit auszulösen.
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Mir haben die kürzeren Geschichten von Bernhard M. Schulz wirklich gut gefallen. Auch wenn sie
nur wenige Seiten umfassen, bekommt man durch die kleinen Momente und Beobachtungen ein erstaunlich klares Bild von
der Zeit und den Menschen.
Gerade diese kurzen Erzählungen eignen sich meiner Meinung nach auch sehr gut für den Unterricht, weil sie zum
Nachdenken anregen und gleichzeitig gut zugänglich sind. Man kann viel daraus mitnehmen, ohne dass sie
überfordern.
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Den kurzen Bericht von Bernhard M. Schulz am Anfang des Anhangs fand ich besonders interessant.
Er schreibt darin, dass er 1945 in Gefangenschaft kam und in Rheinberg war – das hat mich gleich angesprochen, weil
ich dort selbst einmal gewohnt habe.
Die Kriegstabelle am Ende finde ich richtig hilfreich, um nochmal einen Überblick über die Zeit und die Ereignisse
zu bekommen. Besonders schön finde ich auch, dass einige Originalbriefe abgedruckt sind – allein schon die alte
Schrift zu sehen, ist spannend.
Die Feldpostbriefe geben einen sehr persönlichen Einblick. Alle Geschichten im Buch sind ja ohnehin sehr menschlich
geschrieben, aber in den Briefen an seine Frau spürt man nochmal eine ganz andere Nähe und Echtheit.
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Besonders bewegt hat mich das Kapitel „Nach Auschwitz ins Wochenende“. Es ist keine laute
Geschichte, aber sie bleibt lange im Kopf. Schulz beschreibt etwas, das kaum in Worte zu fassen ist – und gerade
durch seine ruhige Art erreicht er einen direkt. Ich musste danach wirklich eine Pause machen und darüber
nachdenken, was man selbst getan hätte in so einer Situation.
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Das Buch von Bernhard Schulz hat mich wirklich bewegt. Schon gleich am Anfang bin ich über ein
Zitat gestolpert, das mich bis heute beschäftigt:
„Den Krieg zu beginnen ist nicht schwer, ihn aber zu verhindern, das erst wäre eine Leistung gewesen, deretwegen
man einen Menschen hochheben dürfte.“
Dieser Satz trifft mitten ins Heute – und beschreibt genau die Nachdenklichkeit, die sich durch das ganze Buch
zieht.
Schulz schreibt ruhig, ehrlich und sehr menschlich. Man merkt, dass er die Zeit selbst erlebt hat und versucht, sie
zu verstehen, ohne sie zu beschönigen. Besonders interessant fand ich die kurzen Erzählungen und Feldpostbriefe –
sie geben ganz persönliche Einblicke und zeigen, wie viel Hoffnung, Zweifel und Mitgefühl in den kleinen Momenten
des Krieges stecken. Mir gefällt, dass Schulz nie „groß“ erzählen will, sondern sich auf die Menschen
konzentriert.
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Insgesamt ist Friede nicht in Sicht ein Buch, das man nicht einfach wieder zuklappt – es bleibt
im Kopf, weil es uns daran erinnert, wie wichtig Frieden und Mitgefühl sind. Außerdem finde ich es sehr angenehm,
dass man die Geschichten auch einzeln voneinander betrachten kann und so seine eigene Struktur im Buch finden kann.
Das Buch "Frieden nicht in Sicht" von Bernhard M. Schulz ist weit mehr als eine historische Auseinandersetzung – es
ist ein 'Lern- und Lesebuch', das tief unter die Haut geht und zum Nachdenken anregt.
Die Stärke liegt in der tollen Illustration. Die Karikaturen und Skizzen aus dem Zweiten Weltkrieg sind nicht nur
historisch wertvoll, sondern visuell so pointiert und oft zynisch, dass sie die Schrecken und den Unsinn des
Krieges auf unmittelbare Weise vermitteln. Die Bilder ergänzen die Texte nicht nur, sie verstärken deren Wirkung
exponentiell – wirklich gut!
Außerdem beeindruckt der Autor mit einem tollen Schreibstil. Seine Kurzgeschichten und Erzählungen sind ehrlich,
reflektiert und frei von Pathos. Er führt uns direkt in die Realität in unmenschlichen Zeiten.
Dies ist definitiv ein Buch, das man nicht nur liest, sondern das lange nachhallt. Ich werde es auch für den
Geschichtsunterricht nutzen.
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Ich durfte dies Buch im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks lesen. Das Buch ist sehr
großformatig und das hat mir gut gefallen. "Frieden nicht in Sicht" ist ein außergewöhnliches Lern- und Lesebuch,
das Geschichte auf eindrucksvolle Art lebendig macht. Die Erzählungen sind tiefgründig und die Karikaturen sind
aussagekräftig. Die abgelichteten Feldpostbriefe auf der einen Seite, die Übersetzung auf der anderen Seite sind
authentische Zeitzeugen. Das Buch vermittelt auf sehr anschauliche Weise die Schrecken des Zweiten Weltkrieges.
Meiner Meinung nach gehört das Buch in den Geschichtsunterricht der Schulen. Ein bewegendes Buch, das jeder lesen
sollte.
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Das Buch "Frieden nicht in Sicht" von Bernhard M. Schulz ist weit mehr als eine historische
Auseinandersetzung – es ist ein 'Lern- und Lesebuch', das tief unter die Haut geht und zum Nachdenken anregt. Die
Stärke liegt in der tollen Illustration. Die Karikaturen und Skizzen aus dem Zweiten Weltkrieg sind nicht nur
historisch wertvoll, sondern visuell so pointiert und oft zynisch, dass sie die Schrecken und den Unsinn des
Krieges auf unmittelbare Weise vermitteln. Die Bilder ergänzen die Texte nicht nur, sie verstärken deren Wirkung
exponentiell – wirklich gut! Außerdem beeindruckt der Autor mit einem tollen Schreibstil. Seine Kurzgeschichten und
Erzählungen sind ehrlich, reflektiert und frei von Pathos. Er führt uns direkt in die Realität in unmenschlichen
Zeiten.
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„Frieden nicht in Sicht“ von Bernhard M. Schulz und Fritz Wolf ist ein außergewöhnliches Lern-
und Lesebuch, das Geschichte auf eindrucksvolle Weise lebendig macht. Die Kombination aus Schulz’ tiefgründigen
Erzählungen, authentischen Feldpostbriefen und Wolfs scharfsinnigen Karikaturen vermittelt die Schrecken und
Absurditäten des Zweiten Weltkriegs auf sehr persönliche und anschauliche Weise. Besonders beeindruckend ist die
klare antimilitaristische Haltung, die sich durch alle Texte zieht, sowie die Balance zwischen kritischem Blick auf
die Geschichte und Menschlichkeit. Die Originalhandschriften und die detailreichen Karikaturen verleihen dem Buch
eine besondere Authentizität und Emotionalität, die noch lange nachwirkt. Fazit: Ein wertvolles, bewegendes Buch
für alle, die Geschichte nicht nur lesen, sondern fühlen und verstehen wollen. Absolut empfehlenswert!
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Mir gefallen die Karikaturen sehr gut, weil sie das Bild der Geschichten vervollständigen.
Auffallend ist auch, dass nahezu alle Figuren positiv geprägt sind. Die Episoden zeigen, wie sich die Menschen in
ihrem zerstörten Umfeld behaupten und auf die Zeit nach dem Krieg hoffen. Dazu kommt diese Prise schwarzen Humors,
die viele Dinge leichter erträglich erscheinen lässt. Ich fühle mich gut unterhalten und werde zudem zum Nachdenken
angeregt.
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Man spürt die Menschlichkeit zwischen all dem, was eigentlich unmenschlich war – und das bleibt
hängen. Ich finde, Schulz schafft es, mit wenigen Worten ganz viel Gefühl und Nachdenklichkeit auszulösen.
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Ein lebendiges Geschichtsbuch voller Menschlichkeit, Hoffnung und eindrucksvoller Karikaturen –
absolut lesenswert!
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Auch die Nachkriegszeit wird sehr bewegend geschildert. Ich finde es gut, dass auch die Zeit
nach dem Krieg Raum gefunden hat. Die Geschichten sind teils kürzer, aber dennoch nicht weniger nachdenklich
stimmend. Auch die Hinweise zur weiteren Recherche von B. Schulz finde ich gut.
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Das Buch ist eine Sammlung verschiedener Erzählungen, Karikaturen und Feldpostbriefen aus dem
zweiten Weltkrieg. Die Geschichten sind unterschiedlich lang und thematisch vielschichtiger als erwartet. So haben
wir nicht nur Geschichten, die direkt das Kriegsgeschehen schildern, sondern auch das Leben davor und danach
aufzeigen. Die Stimmung ist thematisch bedingt sehr oft bedrückend und traurig. Aber es gibt auch hoffnungsvolle,
mutmachende Texte. Die Karikaturen wurden gut gewählt und auch passend zu den Texten gesetzt. Man merkt dem Buch
wirklich an, dass hier viel Zeit und Herzblut hineingesteckt wurde. Ich kann es jedem weiterempfehlen, der sich für
die Thematik interessiert. Die Texte machen nachdenklich und wirken auch noch länger nach.
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Dieses interessante, lehrreiche und zugleich oft erschütternde Buch von einem Autor, der selbst
Soldat im Zweiten Weltkrieg war, gewinnt gerade in der heutigen Zeit noch mehr an Bedeutung. Selbst unfreiwillig in
diesen sinnlosen Kriegsdienst gezwungen, erlebt der junge Journalist in Russland und anderswo die Hölle auf Erden.
Schade um die schöne Lebenszeit, die vielen unbeteiligten Opfer, deren Leben gerade erst begonnen hatte. Echte
Gewinner kann es danach nicht geben. Krieg ist nie eine Lösung, Er bedeutet nur Hunger, Elend, Qualen, Tod und
Verderben für zahlreiche Menschen. Darüber sollten besonders unsere Politiker mal in Ruhe nachdenken. Die passenden
Karikaturen stammen ebenfalls von einem damaligen jungen Soldaten.
Titelbild
Mir gefällt an dem Bild, dass es mich zum Nachdenken bringt. Mich berührt, wie klein der Mann
von der UN neben dem großen Panzer wirkt. Es zeigt, wie schwer es ist, Frieden zu finden, wenn überall Gewalt und
Krieg sind. Ich finde es traurig, dass der Panzer so übermächtig aussieht und der Mann so hilflos wirkt. Das Bild
macht mir bewusst, dass echter Frieden nicht einfach ist, aber trotzdem wichtig bleibt.
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Ich finde die Karikatur sehr passend. Die Darstellung mit den Herren der UN und dem Panzer
spiegelt die aktuelle weltpolitische Situation gut wider. Sie wirkt wie eine Mahnung, dass trotz internationaler
Organisationen und diplomatischer Bemühungen immer noch Konflikte und Machtspiele das Weltgeschehen
prägen.
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