Stiefel für Maruschka

Um­schlagbild nach einem Ge­mälde von Sigrid Poller

Stiefel für Maruschka, Eine Weihnachtsgeschichte

Maruschka, das allerschönste Kind, das man in Polen find't.
Das vielgesungenen Soldatenlied ist in dieser Erzählung Symbolfigur
für die polnischen Zwangsarbeiterinnen in Deutschlandwährend des 2. Weltkrieges.

Erzählt wird die Geschichte der Hausfrau Caroline Heithaus, die im Kriegswinter 1944 auf 45 in der Stadt Osnabrück polnischen Zwangsarbeiterinnen Schuhe und Lebensmittel zusteckte und am Tag vor Heiligabend verhaftet wurde. Die Frau wußte, daß es verboten war, zu Fremdarbeitern in Kontakt zu treten. Ihre Tat ist ein Beweis für die Einstellung vieler Bürger, die mit Empörung die körperliche und seelische Not dieser in Rüstungsbetrieben eingesetzten jungen Frauen beobachteten und versuchten, Hilfe zu leisten.
Freilich, gegen die Geheime Staatspolizei waren diese Menschen, wie es in der Erzählung heißt, „machtlos wie Fliegen auf dem Leim". Im Gefängnis und vor Gericht findet die vorerst zum Kartoffelschälen verurteilte Gefangene eine Polizistin und einen Richter, die dem Wahnsinn jener letzten Tage entgegenwirken. „Stiefel für Maruschka" will ein Beitrag sein zur Versöhnung zwischen Polen und Deutschen. Vor dem Katholikentag in Aachen im September 1986 sagte Bundespräsident Richard von Weizsäcker: „Nach dem Wachsen der Freundschaft mit den Franzosen ist für die Deutschen die Verbesserung des Verhältnisses zu Polen ein Kernstück europäischer Friedensaufgabe."

Weihnachten 1944. Ein verwundeter Soldat kommt auf Urlaub nach Hause und erfährt, dass seine Mutter in Untersuchungshaft sitzt, weil sie heimlich und verbotenerweise für polnische Zwangsarbeiterinnen Stiefel organisiert hat. Bernhard Schulz, von dem bisher 17 Bücher (Romane, Erzählbände und Reisefeuilletons) erschienen sind, hat eine tiefmenschliche Weihnachtsgeschichte ge­schrieben, die durch seine feinsinnige Erzählweise jeden Leser in ihren Bann zieht.

Erste Pressestimmen zu „Stiefel für Maruschka"

"Die versöhnliche Geschichte ist mit genauen Momentaufnahmen jener Jahre gespickt. Wie immer schreibt Bernhard Schulz, griffig und bildhaft prägnant, eine untadelig saubere Prosa."  - Manfred Böhmer in Neue Osnabrücker Zeitung vom 16.12.86

"Bernhard Schulz hat mit dieser Geschichte einen weiteren Beweis seiner großartigen und engagierten Erzählkunst geliefert." -

Helmut Hertel in Osnabrück informiert aktuell vom 16.12.86 

Stiefel für Maruschka - Weihnachtsgeschichte von Bernhard Schulz

Das von ungezählten Solda­tenkehlen im Zweiten Welt­krieg besungene Polenkind Maruschka setzte die Phanta­sie des Osnabrücker Erzäh­lers in Bewegung. Er kon­struierte eine Geschichte, in der Maruschkas Schwestern als Zwangsarbeiterinnen in Osnabrück einer Mutter Anlass geben, verbotene Kon­takte mit Fremden aufzuneh­men, indem sie sie mit Nah­rung und vor allem mit Schuhwerk versorgt. Wäh­rend Frau Heithaus dieserhalb schon „einsitzt", ist ihr Sohn, ein ,,Beingeschädigter aus dem Mittelabschnitt der Ostfront", mit „Nachschub" unterwegs: Stiefeln gefalle­ner Soldaten, die durch die Steppen im Osten marschiert sind, in den Straßen War­schaus Posten gestanden ha­ben, vor den Russen nach We­sten davongelaufen waren.

Mutter Heithaus, die ihren ,,Privatkrieg gegen die Brau­nen" mit Rosenkranz und Ge­betbuch führte und auf ihre Art ein Stückchen Christen­tum in Aktion umsetzte, fin­det am Ende Schutzengel in Gestalt einer Gefangenen­wärterin und eines Richters, der das Verfahren in einer „Bagatellsache" nieder­schlägt.

Die versöhnliche Weih­nachtsgeschichte ist mit ge­nauen Momentaufnahmen der Realität jener Jahre ge­spickt. Wie immer schreibt Schulz, griffig und bildhaft prägnant, eine untadelig sau­bere Prosa.

Aus: Neue Osnabrücker Zeitung, 1986 

Das Buch ist zu bestellen als Sammelband zusammen mit folgenden 2 Büchern. Lesen Sie daher auch die Rezensionen der Bücher "Die Krähen von Maklaki" und "Nach Auschwitz ins Wochenende"

 

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