Der Tag der Befreiung

 ...den Weg nach Süden überschritten, um unser Dorf von Süden her, also auf der feindabgekehrten Seite, geräuschlos zu überfallen. Da sie sich nun entdeckt fühlten, änderten sie ihren Plan und griffen den Ort beiderseits des Weges im hohen Schnee an, der sie glücklicherweise sehr behinderte. Am Dorfeingang stießen sie auf unsere als Sicherung aufgebaute 2 cm­-Flak und die Inf. Siche­rungsgruppe des Div. Stabes, deren Einsatzbereitschaft und Tapferkeit es ge­lang, die Angreifer so lange aufzuhalten, bis das Pi. Batl. 98 und einige Panzer eingreifen konnten. Der erste Richtschütze des Fla­M.G. fiel leider durch Herz­schuss. Am Morgen wurden über 100 tote Russen gezählt und im Schnee viele blutige Schleifspuren von mitgeschleppten Verwundeten festgestellt.

Der Obergefreite Max Poguntke schrieb darüber am 30.11.1950 an mich: „ Am Westeingang des Dorfes lag ich mit meinem M.G. Der Russe war bis auf 20 Schritt ran, und ich hatte, wie so oft, mit dem Leben abgeschlos­sen. Ich wusste, dass das M.G. der letzte Widerstand für den Russen war, da die 2 cm ­Fla durch russische M.G. ausgefallen war. In letzter Sekunde kamen drei Panzer. Wir dachten, es sind Russen. Da schwenkten die Panzer und feuerten, und der Spuk war bis auf die Toten, die vor unserem M.G. lagen, weg . ..".

Nun ein Blick auf die Kampfgruppe Gilsa. Sie war in Ssuchinitschi am 29.12.41 mit den ersten Transporten der 216. Div., dem Stab des I.R. 396 unter Oberstlt. Schaer und seinem Adjutanten, Hptm. Hans Niebuhr, eingetroffen. Beide Offiziere wurden die Organisatoren der erfolgreichen Verteidigung, die eine tatkräftige, laufende Improvisation war. Der Div. Kdr. und sein Ia, Major Cossmann, trafen am 30.12., aber ohne Stab und ohne Führungsmittel ein. Am 31.12.41 / 1.1.42 wurde die Einschließung durch die Russen wirksam. Die Kampfgruppe zählte etwa 5000 Mann, davon etwa 3400 Mann Kampfstärke, mit denen eine Front von etwa 14 km zu halten war, wobei auch Flieger halfen.
Der Kampfauftrag lautete: „F ü h r e r b e f e h l, der Ort ist unter al­len Umständen zu halten". Ob man sich dabei über die örtlichen Gegebenheiten klar war, dürfte zweifelhaft sein. Der Befehl wurde vom Ia der 4. Armee, Oberstleutnant i.G. Stieff (20. 7. 44) telefonisch nachdrücklich unterstrichen. Die Parole des Kdrs. I.R. 396 war: „Wer sich aus Ortschaft in Schnee­wüste jagen lässt, ist verloren". Sie ließ keinen Zweifel über die zu erwartenden harten Kämpfe aufkommen.

Der Feind war anscheinend zunächst der Auffassung, die Verteidigung des Ortes schnell aus den Angeln heben zu können, wie es ihm kurz vorher in Kosielsk geglückt war. Er griff daher in den ersten Tagen sehr energisch an, weil ihm entscheidend daran gelegen sein musste, den wichtigen Bahnknoten­ punkt für seinen Nachschub schnell in Besitz zu nehmen. Später ging er zur Zermürbungstaktik über und warf die Masse seiner Kräfte nach Westen in die alte Einbruchsfront in der Überzeugung, dass Ssuchinitschi ihm als reife Frucht in den Schoß fallen werde. Hans Niebuhr bestätigt diese Auffassung aufgrund seiner damaligen Lagebeurteilung: Ohne Hilfe von außen waren Ssuchinitschi und seine Verteidiger aber verloren.

Zu schwach waren die eigenen Kräfte — zu weit der Weg zur eigenen Front im Südwesten — zu hoch die Schneelage, um schwere Waffen und Artillerie mitzuführen — zu eisig die Kälte ­— um einen Ausbruch mit gewisser Aussicht auf Erfolg wagen zu können!

Der Tag der Befreiung
Inzwischen rollt die Raupe der verst. 18. Pz. Div. weiter auf Ssuchinitschi zu, überwindet den Feind, den Schnee und die Kälte! An der Spitze ihr Kopf: Oberst Kuzmany! Hinter ihm verteidigen die anderen Verbände die immer länger werdende Nordflanke und den Nach­ und Abschubweg gegen die 323. und 330. russische Schützendivision. Am 21. 1. wird die Linie Dumnitschy-Bryn, am 22. 1. Popkowo, am 23. 1. Ochotnoje erreicht. Der Div. Stab ist am 22. 1. nach Bryn vorgezogen. Die Spannung auf allen Gefechtsständen von der Front bis zum OKW steigt mehr und mehr! Wird es gelingen?

Am 24. 1. um 12.30 Uhr treffen sich Befreier und Verteidiger westlich Micha­lewitschi! Voraus 5 Panzer vom Pz. Rgt. 18 mit dem II./348 der 216. Division, das den Vormarsch bei der Gruppe Kuzmany mitgemacht hatte. Ihnen entgegen kommt die Kompanie Petri derselben Division aus Ssuchinitschi! Ein historischer Augenblick!

Mein Besuch bei Generalmajor v. Gilsa am 25. 1. 42 Noch am selben Tage bat mich der K. G. des 24. Pz. Korps, Gen. Lt. v. Langer­mann, den Generalmajor v. Gilsa in oder bei Ssuchinitschi aufzusuchen, da er selbst durch andere Aufgaben verhindert sei, hinzufahren. Es handele sich darum, festzustellen, ob die Kampfgruppe den wichtigen Platz Ssuchinitschi wei­terhin halten könne. Am 25. 1. fuhr ich von Bryn über Popkowo hin, von je 1 Panzer vorn und hinten unter Oblt. v. Stützner eskortiert.
Immerhin war es eine Strecke von gut 20 km durch feindbesetzes Gelände mit vielen möglichen Überraschungen. Meine Begleiter waren wie immer Leutnant Heintze als Funk­offizier und Leutnant Mittag als Ordonnanzoffizier. Die Fahrt verlief aber außer russischem Granatwerferbeschuß reibungslos. Am Ortseingang, auf den Russen auch mit Pak feuerten, war gerade ein Schlittenpferd durch Volltreffer zerris­sen worden.

Der General schilderte die Lage und kam zu einem ablehnenden Urteil, dem ich mich anschloß, weil mir unklar war, wie der Raum von Bukan bis Ssuchinitschi auf die Dauer mit den vorhandenen Kräften verteidigt werden sollte. Ich nahm eine entsprechende Meldung des Generalmajors v. Gilsa an Generallt. v. Langermann mit. Es wurde sogar fotografiert. PK­Leute waren aber nicht dabei. Noch am selben Abend begann der Abtransport der Ver­wundeten und Kranken aus Ssuchinitschi mit Schlitten.

Die Räumung der Stadt entwickelte sich zu einem Drama. Die Rus­sen sind nach wie vor sehr rege und geben nicht nach. Erst am 28. 1. Trifft der ersehnte Räumungsbefehl ein. Durch außerordentliche Schwierigkeiten beim Ab­marsch der
Artillerie infolge glatter Hänge bei Michalewitschi und unter­ernährter Pferde wird der
gesamte Abmarschplan über den Haufen geworfen. Wird man vor Morgengrauen die
vom Feinde einzusehende Wegstrecke bis popkowo schaffen? Wird der Russe sofort
nachstoßen?
In dieses nerven zerreißende nächtliche Durcheinander schlägt um 3.30 Uhr sozusagen der Blitz ein! Ein Führerbefehl verlangt, dass Ssuchinitschi wie bisher zu halten ist. „Es ist zum Verzweifeln! Das Drama muss zur Tragödie werden", berichtet Hans Niebuhr. Doch Generalmajor v. Gilsa erkennt die taktische Unmöglichkeit, diesen Befehl auszuführen. Er lässt seine Kampfgruppe weiter marschieren! Sie bezieht erschöpft Unter­kunft in und um Popkowo, 12 km westlich von Ssuchinitschi.

Dort erreicht sie ein neuer Führerbefehl: die Gruppe soll sich in der Nähe von Ssuchinitschi so festsetzen, dass Benutzung des Eisenbahn­knotenpunktes durch die Russen unmöglich ist! Auch dieser Befehl — weitab aus Ostpreußen gegeben — geht an der tatsächlichen Lage vorbei. Er ist so undurchführbar, wie bis 1945 noch viele solcher Befehle im taktischen und operativen Rahmen folgen werden . . .

Die Kampfgruppe rückt am 30. 1. nach Bryn­Skatschok ab. S i e wird die 30 Tage von Ssuchinitschi nicht vergessen! Der vorhergehende Abtransport der über 1000 Verwun­deten und Kranken war eine bewundernswerte Leistung aller Sanitäts­ und. der rückwärtigen Dienststellen, die 410 Panjeschlitten mit russi­schen Fahrern dafür bereitgestellt hatten. In 4 Transportmärschen vom 25. 1. bis 28. 1. Nachmittags führten sie ihre Aufgabeerfolgreich durch. Der von der verst. 18. Pz. Div. freigekämpfte und kordonartig gesicherte Weg von Ssuchinit­schi über Popkowo nach Bryn war ein langer, schmaler Schlauch, in den der Russe mit schweren Waffen gut hineinreichte. Ich war ihn am 25. 1. gefah­ren. Unangenehm war der dichte Wald nordostwärts von Bryn. Die Schlitten­kolonnen kamen aber im allgemeinen gut durch. Ihre technischen Führer waren ein Wachtmeister und ein Gefreiter, im Zivilberuf Pfarrer, für deren große ka­meradschaftliche Leistung Eiserne Kreuze bereitlagen. Im Trubel der Ereig­ nisse und meiner soeben befohlenen Versetzung nach Nordafrika als Kdr. General des DAK gingen ihre Namen unter, die äußere Anerkennung blieb damit leider aus.

Betrachtungen
I. Zum Abschluss seinen einige Anerkennungen für die Truppen im Auszuge gebracht, die vorstehenden Berichte belegen.

1.) Mein Tagesbefehl Nr.41 vom 24.01.1942:
„....Die Durchführung dieser Kampfentscheidenden Operation, die unter ständiger Rücken­ und Flankenbedrohung von Norden her und bei einer Schneehöhe von 80 cm, bei Kältegraden bis zu 43 Grad C erzwungen wurde, ist der unerhörte Einsatzbereitschaft der Truppe, der Tapferkeit, Zähigkeit und Entschlusskraft der Führer aller Grade zu verdanken....“

2.) Erlass Hitlers vom 27.01.1942, 19.40 Uhr (m.W.einmalig):
„Soldaten der Kämpfe um Ssuchinitschi! Die russische Einkreisung unserer Kameraden in Ssuchinitschi ist gesprengt. Unerschütterlich im Vertrauen auf die eigene Kraft hat sich eine Gefechtsgruppe 19 Tage unter ihrem Führer, Generalmajor Freiherrn von und zu Gilsa, hartnäckig verteidigt. Diese Tat war für die Gesamtlage von größter Bedeutung. Nun sind die Einheiten der 2. Panzer­Armee, insbesondere die 18. Panzer­Division und die 208. Division, meinem Appell zum Einsatz der Besetzung von Ssuchinitschi gefolgt. Sie haben in bewundernswertem Vorwärtsdrang die Gruppen von Gilsa aus ihrer Einschließung befreit. Ich bin in dankbarer Anerkennung stolz auf Euch, Verteidiger und Angreifer von Ssuchinitschi! Eure Leistung wird in die Geschichte eingehen, als Beweis dafür, dass deutsche Soldaten auch im russischen Winter zu kämpfen wissen.“

3.) Der Oberbefehlshaber der 2. Panzer­Armee A. H. Qu. (Orel) 1. 2. 1942

Lieber Nehring !

».Durch den Führer zu neuen höheren Aufgaben berufen, scheiden Sie aus dem Verband der 2. Panzer­Armee aus. Ich möchte aus diesem Anlass Ihnen meinen ganz besonderen Dank und meine Anerkennung aussprechen für all das, was Sie in der Zeit Ihrer Zuge­hörigkeit zur 2. Panzer­Armee mit Ihrer stolzen tapferen 18. Panzer­ Division  geleistet haben. Unter dem Oberbefehl meines Vorgängers, Guderian, haben Sie mit Ihrer Division sich beim Vorstoß auf Moskau unvergänglichen Ruhm er­worben. Sie haben auch jetzt unter meinem Oberbefehl mit Ihrer tapferen Truppe das fast unmöglich Scheinende, den Entsatz von Ssuchinitschi, trotz aller Schwierigkeiten des Wetters, der Wege und trotz stärkster Feindan­griffe zustande gebracht. Der Erlass des Führers hat Ihre und Ihrer Truppe kühne Tat ja auch voll anerkannt. Die 2. Panzer­Armee wird stets die Erinnerung an den kühnen und tapferen Kommandeur der 18. Panzer­division bewahren.

Ich wünsche Ihnen in Ihrer neuen kriegsentscheidenden Stellung von Herzen viel Erfolg und Soldatenglück, und bin mit kameradschaftlichem Gruß Ihr ergebenster

gez. R. Schmidt
General der Panzertruppe

 

II. Eine kleine Episode aus „Die Welt" Nr. 142/1961: (Moskau, 21.6.1961 / Heinz Schewe) .Ich treffe bei Bekannten eine ältere weißhaarige Dame aus Ssudiinitschi im ehema­ligen „Mittelabschnitt" der deutschen Ostfront. „Ah", sagt sie freundlich, „Sie sind Deutscher? Sehr angenehm! Die deutschen Soldaten waren gut und anständig zu uns. Sie haben uns nichts weggenommen, kein Huhn, kein Ei, nichts . . ."

III. Meine Mitarbeiter damals:

Ia Major i. G. Fritz Estor (Erster Gen. St. Offizier)! Ib Major i. G. E. F. Binder (Nadi­ schub); Ic Hptm. d. Res. Alexander Frhr. v. Seebach (Feindnachrichten); Ia Major v. Reinhard f (Adjutant); IVb Div. Arzt Oberfeldarzt Dr. Ohnesorge; Div. Nachschubführer Hptm. Gg. Vogt; Artl. Kdr. Oberst Schräpler, und viele andere ebenso tüchtige Männer. IV. Über den Kampfweg der 18. Panzerdivision 1941 wurde im Deutschen Soldaten­kalender 1961 berichtet.

Zu nachstehendem Foto: Beste Stimmung beim Stab der 18. Pz. Div. in Bryn, nachdem der schwierige Auftrag erfolgreich gelöst war! Von links: Dr. Becker, Oblt. Mittag, Oblt. H. Hofmann, Oberfeldarzt Dr. Ohnesorge, Div.Kdr., Lt. Winter, Lt. Reinhardt N.A. 88, Major i. G. Estor (la), Hptm.Frhr. v. Seebach (Ic).

Die Befreiung von Ssuchinitschi durch die 18. Panzerdivision im Januar 1942

Von Walther K. Nehring, General der Panzertruppe a.D., damals Kommandeur
dieser Division

Die Vorgeschichte

Im Laufe der Rückzugsbewegung des deutschen Heeres in der 2.Dezember­hälfte 1941 hatte die mir unterstellte 18. Panzerdivision im Rahmen der 2.Pan­zerarmee (damals noch unter Generaloberst Guderian) in der Weihnachtsnacht den Ssucha­ Abschnitt ostwärts von Orel erreicht. Sie richtete sich dort zur Verteidigung ein, so gut oder vielmehr so schlecht es bei hoher Schneelage und steinhart gefrorenem Boden mit stark abgekämpften Truppen und großen Ver­lusten an Waffen und Gerät ging. Linker Flügel lag bei Mzensk, dieses aus­schließlich. Bald drängten die Russen nach, und es gab auf der ganzen Ostfront wieder unruhige Tage für Truppe und Führung (Skizze 1).

Bereits am 6. Januar 1942 erhielt die Division die Mitteilung, dass sie aus ihrer Stellung beschleunigt herausgelöst werden würde, um wieder einmal eine neue schwierige Aufgabe zu übernehmen.

Was war inzwischen geschehen? Zwischen der 2. Panzerarmee und der 4. Ar­mee, die nördlich davon kämpfte, war bei den Rüdezugskämpfen eine gefährliche Lücke von etwa 80 km Breite in Linie Belew­Kaluga entstanden. Man hatte ver­geblich versucht, sie zu schließen; aber es fehlte an Kräften dazu. In diese Lücke stießen unentwegt starke Kräfte der russischen 10. Armee hinein, um die 4. Armee auf ihrem rechten Flügel zu umfassen und beide Armeen endgültig zu trennen (Skizze 2). Die Lage hatte sich bereits sehr zugespitzt. Das Ober­kommando der Wehrmacht (OKW) hatte zwar die 216. Inf. Division unter Ge­neralmajor Frhr. v. Gilsa (f) aus Frankreichüber Brjansk nach dem wichtigen Eisenbahnknotenpunkt Ssuchinitschi zugeführt; sie wurde aber schon beim Ausladen der ersten Regimentskampfgruppe und von Teilen des Div. Stabes vom Feinde eingeschlossen und lag mittlerweile hinter der russischen Vormarschfront, wo sie sich verzweifelt gegen die sie einschließenden und an­greifenden roten Kräfte wehrte.

Der neue Auftrag

In dieser operativ wirklich gefährlichen Lage hatte man sich auf der dringen­den Suche nach Reserven entschlossen, die Front ostwärts von Orel weiterhin zu strecken. Dazu sollte meine 18. Panzerdivision, obwohl sehr abgekämpft und nur mit etwa 30 Prozent einsatzfähig, und das Schützenregiment 12 (Oberst Smilo Frhr. v. Lüttwitz) der 4. Pz. Div. herausgezogen und in die Lücke hinein­geworfen werden.

Am 7. 1. wurde ich vom Chef des Generalstabes der 2. Pz. Armee (Frhr. v. Liebenstein) in Orel in Vertretung des an der Front abwesenden Oberbefehls­ habers (jetzt Gen. der Pz. Tr. Rudolf Schmidt) über die gespannte Lage unter­richtet (Skizze 2). Die Division sollte nördlich Brjansk die Verbindung zur Kampf­gruppe Gilsa herstellen und damit die Lage in der Lücke festigen. Dazu be­schleunigter

Abmarsch über Orel, Karatschew bis Brjansk, wo die Division dem 24. Pz. Korps (Filhr. v. Langermann (i), Ohef Oberst Schilling (f)) unterstellt werden sollte. Man werde versuchen, weitere Kräfte (S. R. 12 und Teile der soeben aus Frankreich eingetroffenen 208. Inf. Div.) zur Verfügung zu stellen.

Der Abmarsch wurde motorisiert, mit Eisenbahn und mit Schlitten durchgeführt. Die Wegstrecke bis in den Raum um Shisdra, wo das General­kommando des 24. Pz. K. lag, betrug etwa 300 km, teilweise auf sehr schlech­ten, verschneiten Wegen und nördlich und nordwestlich von Brjansk durch Partisanen behindert, die Minen in den verschneiten Gleisspuren eingebaut hatten. Hauptmann Schaub (f) vom S. R. 12 schildert diesen Marsch sehr genau und eindringlich in seinem Bericht „Pz. Gren. Rgt. 12" und zeigt damit die außer­ordentlichen Schwierigkeiten operativer Verschiebungen in jener Lage, die den Menschen und sein Gerät stark beanspruchten und viel Zeit brauchten (Skizze 3).

In Shisdra

Die 18. Pz. Div. war etwa am 14. 1. versammelt, der Div. Stab voraus in Shisdra, um sich frühzeitig mit der Entwicklung der Lage vertraut zu machen. Die Stadt war für russische Verhältnisse recht ansprechend; es gab sogar eine Badeanstalt mit Wannen aus Zement. Ich bewohnte mit meinem Adjutanten, Major v. Reinhard (f), ein nettes Holzhaus, dessen 3 Zimmer nach russischer Art von einem in der Mitte stehenden Ofen gemeinsam gut beheizt wurden. Im Wohnzimmer befand sich ein riesengroßer, verästelter Gummibaum, der das Fenster fast völlig verdunkelte. Im Gegensatz dazu stand die Familienkuh bei etwa 20/30 Grad Kälte in einem zugigen Lattenverschlag!

Die Russen hatten zu dieser Zeit mit ihrem Südflügel Kirow erreicht, starke Teile als Flankendeckung in Ljudinowo uns ostwärts davon. Sschinitschi war eingeschlossen. Nach den ersten harten Angriffstagen herrschte dort verhältnismäßige Ruhe.

Der Angriffsbefehl des 24. Pz. K. enthielt den Auftrag für mich, die Verbindung mit der Gruppe Gilsa herzustellen, die unter schwierigen Win­terverhältnissen etwa 80 km tief im feindlichen Hinterland kämpfte. Dazu stan­den zur Verfügung: meine schwache Pz. Division mit etwa einem Dut­zend Kampfwagen, das S. R. 12 (das u. a. durch meine II. Abt. Pz. Reg. 18 zu Fuß ohne Kpfw. verstärkt warl), Teile der 208. Inf. Div. und für Zusammenar­beit Restteile der 208. Div. unter Oberst A. Arndt.

Eine Weisung für die Art der Durchführung des Auftrages wurde richtigerweise nicht gegeben. Ob die vorgesetzten Dienststellen dem Unternehmen große

Erfolgsaussichten zubilligten, weiß ich nicht. Es ist aber kaum anzuneh­men, da es taktisch und operativ eine äußerst gewagte Sache war. Vom Feind war bekannt, dass er über Kirow mit etwa 6 Divisionen nach Westen vorging. Ljudinowo war von ihm besetzt. Südlich und südostwärts davon waren Parti­sanenverbände oder versprengte Truppenteile oder russische Aufklärer. Auf dem großen Weg von Ljudinowo über Bukan in Richtung Ssudiinitschi war feind­licher Verkehr, nördlich der Straße war mit Feindkräften zu rechnen.

Mein Entschluss war, zunächst in breiter Front nach Norden anzutreten, um die Lage beim Feinde zu klären, ihn zugleich über meine Absichten zu täu­schen und dann, je nach der Lage, nach Nordosten auf Ssuchinitsdii einzu­schwenken. Nach Versammlung der Kräfte traten am 16. 1. 1942 an: I. 18. Pz. Div. in 2 Kampfgruppen von Shisdra: a) Oberst Kuzmany mit je 1 ¡Batí, der 208., 216. und der 18. Pz. Div., verstärkt durch 6./Pz. Rgt. 18 und 2./A. R. 208 auf Bukan, später abbiegen auf Slobodka, Ssuchinitschi

b) Oberst Erwin Jollasse, Kdr. S. R. 52, mit I./S. R. 52, Batl. Major Aschen der 208. Div. (Teile Inf. Rgter. 337, 338, 339!), Pz. Kp. v. Stünzner, l./A. R. 208, 2./Pz. Jag. Abt. 88 auf Ljudinowo mit dem Auftrag, den dortigen Feind zu vernichten.

Restdiv. 208 aus Raum ostwärts von Shisdra, ostwärts der Bahn Brj ansk­ Dumitschy, mit dem Auftrag, auf Ssuchinitschi vorzugehen und dadurch gleich­zeitig die rechte Flanke der 18. Pz. Div. zu sichern.

V e r s t. S. R. 12 von Djatkowo über Sukreml (auf der Straße von Brjansk her) bis Ljudinowo, um die linke Flanke der 18. Pz. Div. zu sichern, gleichzeitig den Angriff der Gruppe Jolasse zu unterstützen und diese dort später abzu­lösen.

Der Rest der 18. Pz. Div. wurde als Div. Reserve nördlich von Shisdra bereitgestellt.

Die Durchführung (Skizze 4) verlief ganz planmäßig. S.R.12 kämpfte sich unter Gefechten und sehr schwierigen Schnee­ und Wegeverhältnissen und tiefen Baumsperren nach Ljudinowo heran. Gruppe Jolasse errang dort vorher am 17.1. mit Fliegerunterstützung einen glänzenden Erfolg über die russische 323. Division, die u. a. 16 Geschütze, 9 Pak, 9 schw. Granatwerfer, viel Gerät und Munition verlor, dazu 150 Gefangene und hunderte von Gefalle­nen. Gruppe Kuzmany unter ihrem einarmigen Wiener Kommandeur kämpfte sich in ähnlicher Weise vorwärts.

Die winterlich bedingten Erschwerungen waren kaum vorstellbar: keine Winterausstattung, kein Winteröl für Waffen und Fahrzeuge, Einfrieren der Funkgeräte, Schnee bis 0,80 m, Kältegrade zwischen 20 und 30° C und mehr. Schneepflüge fuhren dicht hinter der Spitzensicherung, um den Weg benutzbar zu machen.

Die Spitzenkompanien wühlen sich beiderseits des Weges durch den Schnee bis zum nächsten Dorf und greifen den hinhaltend kämpfenden Gegner in schma­ler, aber tiefer Gliederung stoßtruppartig an. Weit vorn sind die Granatwerfer als schwere Waffen eingesetzt, um schnellen Erfolg zu haben und Menschen­ leben zu sparen. Minen fordern Opfer, da sie im Schnee nicht erkannt werden. Baumsperren behindern den Vormarsch und liegen häufig unter feindlichem Feuer. Der Nachschubweg ist besonders gefährdet, da wenig oder teilweise gar nicht gesichert.

So schiebt sich die verstärkte 18. Pz. Div. langsam, aber unerschütterlich ihrem noch weit entfernten Ziel zu. Sie gleicht einer Raupe, deren Glieder sich strecken, aufschließen und wieder strecken. So sichert S.R.12 beispielsweise am 21.1. den Abschnitt Bukan­Ljudinowo, am 22.1. von Kotobitschi bis Ljudinowo, am 23.1. von Simnicy über Bukan bis Ljudinowo und schließlich nach dem Freikämpfen der Kampfgruppe Gilsa am 24.1. den Weg von Maklaki — Simnicy — Slobodka — Bukan für den Abtransport der Verwundeten aus Ssuchinitschi nach Shisdra. Am Anfang der Raupe greift Gruppe Kuzmany an, ihr folgen Gruppe Jollasse und die Div. Reserve, die anschließend zur Sicherung­ von linker Flanke und Rücken eingesetzt werden.

Charakteristisch für das Vorgehen ist, dass die Flanke des ganzen Vormar­sches dauernd zum Feinde zeigte. Der Marschweg war zugleich Frontlinie! Die eigenen Flankensicherungen (Jollasse und Lüttwitz) folg­ten nicht, wie üblich, auf der feindzugekehrten Seite, sondern­ mit Abstand hinter der vordersten Kampfgruppe, da ein Vorgehen der Sicherungsgruppen auf gleichlaufenden Wegen oder im Gelände hier nicht möglich war. Damit war ein großes Risiko gegeben. Für den Russen wäre es eigentlich leicht gewesen, unser Vorgehen auf Ssuchinitschi zu verhindern, mindestens aber gefährlich lange zu verzögern. Glücklicherweise waren die feindlichen Kräfte aber durch die Tatsache und die Art unseres Angriffs völlig überrascht, außerdem damals noch sehr schwerfällig in ihrer Führung, hatten auch nur wenig Panzer, litten ebenfalls erheblich unter Kälte und Schnee und man­gelhaftem Nachschub, wobei sich die Sperrung des großen Eisenbahn­ knotenpunktes Ssuchinitschi durch die Gruppe Gilsa auswirkte. Russische Teil­ kräfte waren aber auf Schlitten und Schneeschuhen winterbeweglich; auch wur­den Luftlandetrupps abgesetzt. Beides war störend.

Der Div. Stab verlegte am 17. oder 18.1. nach Bukan, am 20.1. nach Slo­bodka, also, wie oben gesagt, genau in die Frontlinie; hier auch der Stab des Pz. A.R. 88 und das Pz. Pi. Batl. 98 meiner 18. Pz. Div. Dabei kam es zu einem aufregenden Zwischenfall. Wir saßen etwa um 19 Uhr in einer Panjebude beim Feldküchenesse Major Estor, meinte dann der Adjutant v. Reinhard (f), auch der Ic, Hauptmann d. Res. Alexander Frhr. v. Seebach und die Ordonnanzoffi­ziere Hsinz Hofmann, Günter Schulze und Mittag (f), als vor dem Hause eine Wurfmine explodierte, der Posten das Alarmsignal gab und ein fremder Wacht­meister ins Haus stürzte. Dieser Wachtmeister war soeben auf dem Wege von Bukan her mit seinem Schlitten durch etwa ein Batl. Russen gefahren, die gerade russischen Linien, brachte wertvolle Aufklärungsergebnisse und Gefan­gene heim, besaß drei Träger EK 1 und 19 EK 1. Die Braunschweiger Artilleristen als s. Abt. 67 laden 3 s.FH. vom Güterwagen; da keine Munition für 15 cm vorhanden, schießen sie mit Munition für schwere Infanterie­ Geschütze.

Ssuchinitsdii ist für alle, die dabei waren, ein Hoheslied der Kamerad­schaft, der Treue, der Opferbereitschaft vom General bis zum Tross­fahrer, ein Kampf voller dramatischer Spannungen, den sogar Hitler in einem Fernschreiben würdigte.

Die Spannungen dieser Nacht erhöhte ein eingehender „Führerbefehl", dass Ssuchinitschi bis zum Letzten zu halten sei; er war völlig unver­ständig und längst überholt!

Gegen Mittag hatten die letzten Teile der Nachhut Popkowo erreicht, als abermals ein „Führerbefehl" eintraf: „Kampfgruppe Gilsa hat sich in Nähe von Ssuchinitschi so festzusetzen, dass Benutzung des Eisenbahn­knotenpunktes durch die Russen unmöglich ist." Dieser Befehl wirkte sich unheilvoll aus. II./348 wurde in Popkowo zurückgelassen, mit dem Ge­fühl, dass das Bataillon — jetzt dem Verbände der 18. Pz.Div. unter Zuführung von Artillerie unterstellt — auf verlorenem Posten stand. Bei Eintreffen des Befehls war die „Gruppe Gilsa" längst aus der Nähe von Ssuchinitschi heraus, hätte bei Ausführung kehrt machen müssen, in eine Stellung, die weit nach Nordosten aus der neuen beabsichtigten Frontlinie Kishejewka — Skatsdiok und ostwärts heraussprang. Mit Einverständnis der Armee wurde der Marsch ohne II./348 daher fortgesetzt; neuer Unterkunftsraum in und um Bryn. Der Marsch dorthin zeigte bereits die Gefahr der ganzen Lage: Popkowo hing in der Luft! Südwestlich des Ortes hatte sich vereinzelter Feind gut getarnt eingenistet, störte durch Feuerüberfälle, und Sicherungsteile mussten abgezweigt werden. Bei allen Truppen traten Verluste ein. Der Adj. des Nachschubbataillons, Lt. Vierecke, fiel.

Alarmbereit ging die ermüdete Truppe schließlich zur Ruhe über, die erste Nacht nach 30 Tagen ohne Nervenanspannung und Kampf! Der letzte Januartag war ein fast fremd anmutender „Ruhetag". Die Verluste wurden notdürftig festgestellt; sie heute noch anzugeben, ist unmöglich. Es war der Ausklang des Kampfes um Ssuchinitschi, ein Hoheslied deut­schen Soldatentums! Nennung im Heeresbericht, Dank an Führung und Truppen, zahlreiche Auszeichnungen, „Eichenlaub" für General von und zu Gilsa. Stolze Erinnerung! Weitere schwere Tage aber sollten bald folgen!

Kischejewka – Maklaki

Die Ruhe war kurz, der Feind strebte weiter den Durchbruch auf Shisdra an. Sdion am 1.2. neuer Befehl. Stab „Gruppe Gilsa" wurde zur besonderen Verwendung zunächst in Kamenka (12 km südwestlich Bryn) eingesetzt. Oberstlt. Sdiaer erhielt neuen Kampfauftrag: „Im Verbände der 18. Pz.Div., Gen.Lt. Frhr. v. Thüngen, (XXIV. Pz.Korps, Gen.d.Pz.Tr. Frhr. v. Langermann) ist mit bisher unterstellter Infanterie — ohne aufgelöste Marschkompanie 7 — die Linie Kischejewka — Mak­laki unter beiderseitiger Anlehnung stützpunktartig zu besetzen und gegen jeden Angriff zu halten!" Die schwere Kp. Grellert, bereits in Malejewsky im Einsatz, wurde unterstellt; III./A.R. 213 (Hptm. Tweele) bleibt unterstellt.

Noch am gleichen Tage wurde die Linie besetzt; schon der Abmarsch dorthin zeigte abermals, wie verworren die Lage war. Rgt.Stab und III./348 gerieten vor Kremitschnoje in das Feuer eines örtlichen Feind­angriffs von Seleny­Dubok her, der jedoch bald zerschlagen wurde; aber die Säuberung des Ortes forderte Blut.

Am Abend stand die „Kampfgruppe Schaer" mit II./406 in Kischejewka und Gremjatschewka, I./396 in Maklaki (Kp. Grellert in Malejewsky) dem Bataillon unterstellt, III./348 und I./234 als Reserven in Simnizy und Alexandrowka, Rgt.Gef.Stand (dabei III./A.R. 213) Dubrowska. Die18. Pz.Div. half mit Pak und I.G., insbesondere mit Tellerminen, die bei Ssudiinitschi nur allzusehr fehlten. Fast täglich feindliche Granaten, vor allem wurde Maklaki bedacht, viele Häuser gingen in Flammen auf. Mehrere Feindangriffe von Poljany her erstickten im Feuer der Artillerie.

— Skizze 8 —

Empfindlich waren die Führerverluste. U.a. schieden Oblt. Petri durch Kopfstreifschuss, der Kdr. I./396, Maj. Knaps, schwer erkrankt aus. Hptm. Spandau führte das Bataillon. Die Bataillone wurden nach Mög­lichkeit abwechselnd abgelöst. Besonders das abgesetzte, im fremden Verband in Popkowo kämpfende II./348 (Hptm. Buchholz), das sidi tapfer geschlagen, aber viele Verluste hatte, bedurfte eine Zeitlang der Ruhe; wurde mit Einverständnis der 18. Pz.Div. nach Kamenka zurück gezogen und durch II7406 abgelöst.

Ende Februar starker Verkehr hinter der feindlichen Front; Gefangene und Überläufer bestätigten große Angriffsvorbereitungen; erhöhte Spähtrupptätigkeit war erforderlich.

Die tapferen „Goslarer Musikanten" vollbrachten hier ein „Husaren­stück". Unter Feldwebel Stippich pirschten sich die Uffz. Lührig, Ehlers, durch Artillerie und „Stalinorgeln", schließlich mit Panzern. Hie und da gelingt es einigen, sich auf der Straße festzusetzen, aber immer werden sie bald wieder vertrieben. Der Gegner hat den günstigsten Zeitpunkt verpaßt, eben in jener Nacht, als in Fomina nur 4 Männer zur Verteidi­gung bereitstanden.

Den Schwerpunkt weiterer Angriffe verlegte der Russe jetzt weiter nörd­lich in den Raum um Dolgaja, wo eine andere Kampfgruppe in große Bedrängnis kam. An seinem Ziel, die „Rollbahn" auf jeden Fall abzu­würgen, hielt er unter Einsatz zahlreicher „Stalinorgeln" weiterhin fest. Neben Teilen der 19. Pz.­ und 10. mot.Div., Teilen der Na.­ und Pz.Jg.­ Abtlg. 216 musste auch die III./A.R. mit 7./ und 8./Batterie helfen, wäh­rend die 9./ Batterie am Entsatz des z. Z. an der Bahn nach Wjasma (nordwestlich Fomina) eingeschlossenen Stützpunktes Woronajo beteiligt war.

Im Raum Bachmutowo — Sanosnaja hatte die „Kampfgruppe Hüseken", die größtenteils aus Einheiten der 216. bestand, schwere Kämpfe zu bestehen. Hier waren eingesetzt:

Pi. 216 (ohne 3./); 2 mit Teilen der 6./398 gemischte Schützen­kompanien (Lt. Mengel und Loock); I.G.­Zug/398 (Lt. Boettcher, Sohn des Gen. Boettcher, als Oblt. 1944 in Italien gefallen); Rad­fahrschwadron 216; 1 Kp. Fallschirmjäger­Rgt. 1 und die Batterien der III./A.R.

Brennpunkt war der Bahnhof Borez, der trotz tapferer Gegenwehr der Radfahrschwadron verloren ging, bald aber durch schneidigen Gegenstoß der Kompanien Loock und Mengel wieder in eigene Hände kam. Die Schwadron war schwer angeschlagen, ihr tapferer Führer gefallen. Schmerzlich, daß trotz aller Nachforschungen sein Name verloren ging und die Truppe zwecks Auffüllung anderer Einheiten aufgelöst wurde. Die IV./A.R. 212 war im gleichen Raum im Einsatz. Die IV./ und II./ waren in Smolensk ausgeladen worden.

Inzwischen hatte der Russe Kirow genommen, war nach Einschließung des Flughafens Schaikowka nach Nordwesten vorgestoßen; die „Roll­bahn" kam auch hier in Gefahr. In diesem Raum stand allein auf weiter Flur die vorausbefindliche Na.­Abtlg. (Maj. Bockemühl), als ihr in Tschiplajewo der Auftrag des A.O.K. 4 (z.Z. Spass­Demensk) über­mittelt wurde, im bisherigen Abschnitt an der Bahn nach Ssuchinitschi den Einsatz der Nachrichtenmittel für eine demnächst eintreffende neue Division vorzubereiten. Der Stab der Abteilung ging nach Utrikowo. Aus den allmählich eintreffenden Truppenteilen verschiedener Ver­bände wurden in aller Eile, wie sie eintrafen, Kampfgruppen gebildet.